Amphibien- und Reptilienwanderungen
Der Landesfachausschuss für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU Sachsen sammelt ab Februar 2024 wieder Daten zu Amphibien- und Reptiliensichtungen und bittet alle Interessierten um Mithilfe. Mehr →
1. März 2024 –Am 3. März macht der Welttag des Artenschutzes der Vereinten Nationen jährlich auf den globalen Rückgang der Artenvielfalt aufmerksam. Auch in Sachsen ist die Artenkrise allgegenwärtig, sie zeigt sich besonders im Rückgang von Amphibienbeständen. Zum diesjährigen Tag des Artenschutzes fordert der NABU Sachsen den Freistaat dazu auf, sich verstärkt für die Stärkung des Biotopverbunds, die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Wiederherstellung struktureller Vielfalt in der Kulturlandschaft einzusetzen.
Amphibien sind sensible Indikatoren für die Klima- und Biodiversitätskrise. Aufgrund ihrer Lebens- und Fortpflanzungsweise sind sie auf ein intaktes Netzwerk vielfältiger naturnaher Lebensräume an Land und im Wasser angewiesen. Ist dieses Netzwerk gestört, sieht man es schnell an ihrem Bestand. Umgekehrt helfen Schutzmaßnahmen für Amphibien, wie die Wiedervernässung von Mooren und die Renaturierung von Auen, zugleich unzähligen anderen Arten. Sie tragen letztlich auch dazu bei, unsere eigene Lebensgrundlage zu sichern.
Laut Roter Liste sind 13 der in Sachsen erfassten Amphibien- und Reptilienarten gefährdet, stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Besonders ehemals häufige Arten wie Erdkröte, Knoblauchkröte und Grasfrosch sind von einem alarmierenden Rückgang betroffen. Hauptursache für die Gefährdungssituation ist der Verlust ihrer Lebens- und Teillebensräume. Dazu gehören Brut- und Laichbiotope, strukturreiche Sommerquartiere und frostsichere Überwinterungsplätze. Ein weiterer Faktor sind Pestizide und Umweltgifte aus der intensiven Landwirtschaft.
Der Lebensraumverlust steht weltweit an erster Stelle der Gefährdungsfaktoren unserer Herpetofauna. Leider ist das flächendeckend zu beobachten und zeigt sich in der Land- und Forstwirtschaft genauso wie im besiedelten Raum. Die Intensivlandwirtschaft schafft aus der Sicht der Amphibien „Toträume“, die von ihnen nicht mehr überbrückt werden können. Die Folge sind kleine und kleinste isolierte Populationen, die bei minimalen Störungen aussterben können. Gleiche Effekte treten durch Autobahnbau, Gewerbeansiedlungen oder die intensivierte Freizeitnutzung von Grünflächen ein.
Verschärft wird die Situation durch anhaltende Dürre und Sommerhitze infolge des Klimawandels, aufgrund derer Fortpflanzungsgewässer verschwinden, Wiesen vertrocknen oder Wälder, besonders forstwirtschaftliche Monokulturen, absterben. Umso wichtiger ist es daher, die noch intakten Lebensräume zu schützen, Wanderkorridore wiederherzustellen und trockengelegte Feuchtgebiete wie Moore und Flussauen schnellstmöglich zu renaturieren.
Der NABU Sachsen fordert
Alle NABU-Forderungen zur Landtagswahl 2024 sind zu finden unter www.naturwaehler.de.
Der Landesfachausschuss für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU Sachsen sammelt ab Februar 2024 wieder Daten zu Amphibien- und Reptiliensichtungen und bittet alle Interessierten um Mithilfe. Mehr →