Fledermaus komm ins Haus
Auszeichnung für Artenschutzmaßnahmen in Klingenberg
Attraktive Quartiere für Fledermäuse und Vögel zeugen am Trafoturm in Klingenberg von einer nachahmenswerten Initiative der Eigentümer und des NABU. Mehr →
Plakette „Fledermaus komm ins Haus“. Foto: Uwe Schroeder
Mindestens 10 der 22 in Sachsen heimischen Fledermausarten sind zur Jungenaufzucht auf Quartiere in Häusern angewiesen – sei es auf Dachböden oder in schmalen Spalten hinter Fensterläden und Holzverschalungen. Ihren Winterschlaf halten viele Fledermausarten gerne in Stollen, Bunkern, Kellern und Gewölben. Sie gehören damit zu den Kulturfolgern und belegen, dass Mensch und Tier schon seit vielen Jahrhunderten unter einem Dach leben. Während die Fledermäuse von Witterungsschutz und Wärme profitieren, hat der Mensch einen natürlichen Insektenvertilger am Haus. Doch diese Koexistenz ist nicht selbstverständlich. Fledermausquartiere am Gebäude verschwinden häufig still und oft unbemerkt durch Sanierung, Abbruch oder Verschluss – dabei gibt es viele Möglichkeiten für eine fledermausfreundliche Gestaltung.
Die Plakette „Fledermaus komm ins Haus“ wird als Anerkennung für besonderes Engagement im Fledermausschutz verliehen. Die Aktion richtet sich vor allem an Gebäudeeigentümer, die Fledermausquartiere erhalten und schützen. Eine der Voraussetzungen für die Auszeichnung mit der Fledermausplakette ist ein nachgewiesenes Fledermausquartier im Gebäude.
Auch aktive Schutzmaßnahmen werden honoriert: Wer Fledermausflachkästen anbringt oder spezielle Einflugmöglichkeiten – etwa in der Hauswand, hinter Verschalungen oder im Dachbereich – schafft, erhält die Würdigung, selbst wenn sich dort noch kein Quartier befindet. Der Bewerbung ist eine Beschreibung des Fledermausquartiers bzw. der Schutzmaßnahmen beizufügen. Die Angabe der Adresse dient sowohl dem Versand der Plakette als auch der Vermittlung an einen regionalen Fledermausexperten, der das Quartier begutachten und fachlich einschätzen kann.
Im Internationalen Jahr der Fledermaus 2001 startete der Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) die Aktion „Fledermaus komm ins Haus“. Seit 2022 führen der NABU Sachsen und die LaNU die Aktion gemeinsam fort. Mit ihr weisen sie auf einfache Möglichkeiten zum Schutz von Fledermausquartieren in und an Gebäuden hin. Ihr Dank gilt allen, die Fledermäusen am Gebäude ein Zuhause geben oder bewahren, denn sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz dieser gebäudebewohnenden Tiere. Von der Akzeptanz profitieren insbesondere seltene und vom Aussterben bedrohten Fledermausarten wie das Graue Langohr, die Kleine Hufeisennase und die Nordfledermaus. Fledermausfreunde, die ihr Engagement auch der Öffentlichkeit kundtun möchten, können sich für die Auszeichnung mit der Plakette „Fledermaus komm ins Haus“ bewerben. Am betreffenden Gebäude angebracht, zeigt diese, dass Fledermäuse darin ein Zuhause haben. Seit Beginn der Aktion wurden bereits über 600 Plaketten vergeben, vorwiegend an private Hausbesitzer, aber auch an öffentliche Einrichtungen.
Weitere Informationen zum Fledermausschutz sind unter www.fledermausschutz-sachsen.de verfügbar. Dort stellen wir unsere heimischen Fledermausarten vor, erläutern mögliche Hilfsmaßnahmen, vermitteln Kontakte zu regionalen Fledermausexperten und nehmen Meldungen über Fledermausquartiere entgegen. Wenn Sie sich ehrenamtlich im Fledermausschutz beteiligen möchten, empfehlen wir Ihnen außerdem die Registrierung als Quartierpate.
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