Aus unbehandeltem lokalen Holz wurde die Wärmeglocke, die unter anderem spaltenbewohnenden Fledermausarten Rückzugsräume bietet, hergestellt. - Foto: Thomas Frank
Optimierungsmaßnahmen im Fledermausquartier in der Kirche Blankenstein
Schöner wohnen für Langohren und Co.
14. Oktober 2020 - Eingebettet im Naturraum des schönen Triebischtals befindet sich die Kirche Blankenstein. Bei einer Untersuchung im Jahr 2013 wurde auf ihrem Dachboden eine kopfstarke Wochenstubengesellschaft von Langohrfledermäusen gefunden. Gleichzeitig befinden sich im Umfeld bedeutende Quartiere der Kleinen Hufeisennase, die das Gebäude ebenfalls als Herberge nutzen kann. Da immer wieder Fledermausquartiere durch Abbruch- und Sanierungsarbeiten wegfallen, ist es wichtig, bestehende Quartiere zu erhalten beziehungsweise zu verbessern, um die Lokalpopulation zu stärken.
Aus diesem Grund reichte der NABU Sachsen im Frühjahr 2018 einen NE-Förderantrag ein, der im Sommer 2019 bewilligt wurde und Fledermaus-Optimierungsmaßnahmen in der Kirche Blankenstein und deren fachmännische Betreuung vorsieht. Die Arbeiten im Dachboden der Kirche wurden im Winter 2019/2020 aufgenommen und Ende April 2020, kurz vor Beginn der nächsten Wochenstubenzeit, abgeschlossen.
Das Fledermausfachbüro ChiroPlan hatte eine beauftragte Baufirma angewiesen, Hangplatzrequisiten zu bauen sowie funktional anzubringen. Entstanden sind eine Wärmekammer und Spaltenquartiere; einige Holzbetonkästen wurden eingebracht, weil Langohren diese bevorzugt annehmen. Zwei umgebaute Dachflächenfenster dienen nun als dauerhafte Einflugöffnungen, während weitere Fenster abgedunkelt wurden, um den Einflug von Brutvögeln zu verringern. Schon kurz nach Beendigung der Arbeiten konnten durch Kotspuren an den Fledermausbrettern erste Besiedlungserfolge festgestellt werden.