20. Landesfachtagung der sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten - Foto: Ina Ebert
20. Landesfachtagung der sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten
9. März 2019
14. März 2019 - Am 9. März 2019 fand die 20. NABU-Landesfachtagung der sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten im Veranstaltungssaal der Leipziger Verkehrsbetriebe in Leipzig statt.
Im Prolog der Tagung gedachten die Teilnehmer den Verstorbenen Prof. Fritz Jürgen Obst aus Radebeul und Ronald Peuschel aus Zwickau. Das Wirken beider Experten war von großer Bedeutung für die feldherpetologische Arbeit im Freistaat Sachsen.
Das diesjährige Programm umfasste die beiden Schwerpunkte Naturschutz und Artenschutz. Im ersten Teil wurde die wissenschaftliche Erforschung von Populationen des Feuersalamanders, hier am Beispiel der Feuersalamander des Breiten Grundes im Tharandter Forst, vorgestellt. Manuel Göbel beschrieb ein praktisches Verfahren zur Analyse des Larvenbesatzes eines kleinen Baches. Susanne Uhlemann stellte eindrucksvoll die Methodik der Bestimmung und Schätzung von Beständen des Feuersalamanders mittels fotografischer Individualerkennung und Fang-Wiederfang-Methodik vor. Die Studenten und Absolventen der TU Dresden, FR Forstwissenschaften erhielten viel Beifall für ihre fleißige Arbeit. Eine ausführliche Darstellung findet sich im soeben erschienenen Heft 19 der Jahresschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik in Sachsen.
Der zweite Themenschwerpunkt, vorgetragen von Frank Meyer (Büro RANA Halle) und Christian Koppitz, war dem Artenschutzkonzept Kreuzkröte in Sachsen und den Aktionsplan Koordinationsstelle Akteursnetz Kleingewässer für die Kreuzkröte gewidmet. Die Vorträge beschäftigten sich mit der Frage, wie Bewegung in der Landschaft erhalten werden kann – ohne Pionierstandorte und Dynamik der Auen stirbt die Art in Sachsen über kurz oder lang (aber nicht mehr sehr lang) aus. Aus der Sicht des Artenschutzes für Kreuzkröten sind die Stilllegung von militärischen Übungsplätzen und der Ausstieg aus der Braunkohleförderung existenzbedrohlich, denn die wenigen verbliebenen Sand-, Kies- und Tongruben können die Art nicht retten.
Für die Tagungsteilnehmer, die neben der Serie exzellenter Vorträge und ausgiebiger Pausendiskussionen auch noch die Leipziger Parthenaue in einem stürmischen Outdoor-Erlebnis kennenlernen wollten, fand im Anschluss an die Tagung eine Amphibien-Exkursion (der Grasfrosch wurde gefunden) in den Abtnaundorfer Park statt. René Sievert vom NABU Leipzig hielt am Ende der Tagung eine Einführung und geleitete durch den Park.
Wir danken allen Referenten und Helfern der NABU-Tagung sowie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt für die freundliche Unterstützung.
Dr. Wolf-Rüdiger Große
Vorsitzender LFA Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU Sachsen