Steinhummel liegt zur Halbzeit beim Insektensommer vorn – deutschland- und sachsenweit
Weniger Schmetterlinge mit Ausnahme vom Distelfalter
24. Juni 2019 - Die Steinhummel liegt wie im Vorjahr zur Halbzeit der diesjährigen großen NABU-Insektenzählung vorn. Deutschlandweit folgen Honigbiene, Hainschwebfliege und der Asiatische Marienkäfer. Laut vorläufigem Auszählungsstand gingen die Schmetterlingssichtungen zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent zurück mit Ausnahme des Distelfalters, den Insektensommer-Teilnehmer dieses Jahr dreimal so oft gesehen haben wie 2018. Der farbenfrohe Falter ist einer der wenigen fast über den ganzen Erdball verbreiteten Schmetterlinge. Jedes Frühjahr wandern die Distelfalter aus dem Süden ein – mal sind es mehr, mal weniger.
Auch im zweiten Jahr des Insektensommers erkunden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am liebsten ihre unmittelbare Umgebung. Der am weitaus häufigste Zählort ist das nähere Wohnumfeld, wie der eigene Garten oder Balkon, gefolgt vom Park. Bundesweit beteiligten sich bislang über 6.400 Insektenfans an der Aktion und gaben über 3.600 Meldungen über gesichtete Insekten ab.
Auch in Sachsen führt die Steinhummel
In Sachsen gab es bislang 265 Meldungen zu insgesamt 2.422 beobachteten Insekten. Den ersten Platz sichert sich auch im Freistaat die Steinhummel. Die Plätze zwei bis vier belegen Hainschwebfliege, Honigbiene und der Asiatische Marienkäfer. „Obwohl da noch Luft nach oben ist, freuen wir uns über jeden einzelnen Teilnehmer. Wir sind schon jetzt gespannt, wie viele im August beim Insektensommer mitmachen“, sagt Bernd Heinitz vom NABU Sachsen.
„Vor allem merken wir deutlich, dass das Thema Insekten die Menschen heute mehr beschäftigt als früher – und das ist ein großer Erfolg für den Naturschutz.“
Bernd Heinitz
Vorsitzender des NABU Sachsen
Große auffällige Insekten wie die Steinhummel oder Populationen wie Ameisen sind einfacher erkennbar, daher finden sie sich unter den häufig gemeldeten Arten. Der Asiatische Marienkäfer steht vor allem in Konkurrenz zum heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer. Insgesamt wurden weniger Schmetterlinge gesichtet. Das zeigt sich am Beispiel des weit verbreiteten Kleinen Fuchses. Obwohl es ein sehr angepasster Schmetterling ist und seine Raupe auf der Brennnessel lebt, die fast überall wächst, liegt er aktuell nur auf Platz 43 im Ranking. Im gleichen Zeitraum wurde er im Vorjahr mehr als doppelt so häufig gesehen.
Die nächste Insektenzählung findet im Hochsommer vom 2. bis zum 11. August statt – wenn die Heuschrecken zirpen und Libellen fliegen.