NABU Leipzig demonstriert vor dem Leipziger Rathaus für die Stadtnatur
Stadt Leipzig veröffentlicht Bebauungspläne für den Wilhelm-Leuschner-Platz
21. Februar 2019 - Am 19. Februar hat der NABU Leipzig gemeinsam mit weiteren Naturfreunden gegen die Zerstörung von geschützten Lebensstätten heimischer Vogelarten vor dem neuen Rathaus in Leipzig demonstriert. Anlass waren die jüngst veröffentlichten Bebauungspläne für den Wilhelm-Leuschner-Platz, die zur selben Zeit im Rathaus präsentiert wurden. Am Beispiel des Wilhelm-Leuschner-Platzes zeigte der NABU Leipzig auf, wie Baupläne in Leipzig vollzogen werden, ohne das Bundesnaturschutzgesetz zu beachten. Dieser artenreiche Platz der biologischen Vielfalt bietet Lebensraum für 16 Brutvogelarten.
Bereits in den letzten drei Jahren wurden in Leipzig auf 220 Flächen der Verlust ( mehr als 85 Hektar) von Brut-, Ruhe- und Nahrungsplätzen einst häufiger Vogelarten dokumentiert, die inzwischen selten werden. Auch weniger häufige Arten sind in die Stadt eingewandert, haben zunehmend Lebensräume gefunden fern von der Agrarlandschaft, wo durch Strukturarmut und Insektensterben immer weniger Überlebensplätze vorhanden sind. Bis vor kurzem sprach man noch von hoher Biodiversität in Städten, so auch in Leipzig.
Der NABU Leipzig kann jedoch auf den untersuchten Grünflächen nachweisen, dass die biologische Vielfalt in Leipzig gerade, ohne Berücksichtigung gesetzlicher Regelungen zum Artenschutz, zerstört wird. Von der Stadtverwaltung wird bei Bauvorhaben immer wieder auf angebliche Ausweichflächen verwiesen, die es nicht mehr gibt.
Im Anschluss an die Kundgebung betrachteten die Demonstranten die Architekturentwürfe im Foyer des Rathauses und kamen mit einigen Besuchern der Ausstellung ins Gespräch. Ob das Anliegen des NABU im Stadtplanungsamt verstanden wird und endlich in Taten wie die naturnahe Gestaltung und Pflege von städtischen Parkanlagen mündet, wird sich zeigen. Der Konflikt zwischen den wachsenden Gebäuden und der schrumpfenden Lebensqualität für Mensch und Tier spitzt sich derweil zu.
Weitere Infos unter: www.nabu-leipzig.de