So wenig Schmetterlinge wie noch nie
Unser Fazit zum Insektensommer 2023
15. September 2023 - In Sachsen wie auch bundesweit fliegt die Erdhummel an die Spitze des Insektensommers. Rund 800 Menschen im Freistaat beobachteten während der Mitmachaktion Insekten. Bundesweit beteiligten sich 14.000 Menschen und reichten dabei fast 7.000 Meldungen ein. Die Faszination für die Sechsbeiner ließ sich also auch nicht durch die vielen regenreichen Sommertage trüben. Auffällig wenig gemeldet wurden dieses Jahr die Schmetterlinge.
Schmetterlingsrückgang und seine möglichen Ursachen
Im Gegensatz zur Erdhummel waren Schmetterlinge auffallend selten während der beiden Zählzeiträume zu sehen. Noch nie wurden so wenige Falter gemeldet: „Hier spielt sicher die Klimakrise, die extremes Wetter mit sich bringt, sowie der immer kleiner werdende Lebensraum und ein schlechteres Nahrungsangebot eine Rolle“, so NABU-Insektenexpertin Laura Breitkreuz. „Vielen Tagfalterarten, wie dem Kleinen Fuchs, dem Landkärtchen oder dem Schornsteinfeger, wird es offenbar zu warm und trocken. Sie ziehen sich vermutlich in kältere Regionen zurück.“ Denn trotz des Regens in diesem Sommer bleiben die Böden zu trocken. An der Stelle ist es wichtig, den Schwund weiter zu erforschen und die Lebensräume der wichtigen Bestäuber zu erhalten.
Die Blaue Holzbiene war dagegen ein besonders häufiger Gast auf den Balkonen und in den Gärten und Parks. Diese Wildbiene findet durch die wärmeren Sommer gute Lebensbedingungen. Ihre auffällige Größe und blau schimmernde Färbung macht es darüber hinaus leicht sie zu erkennen. Sie ist eine Art, die von den Klimabedingungen profitiert.
Der NABU-Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogelschutz. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Eine genauere Auswertung der Daten erfolgt im Herbst.