Sächsische Naturschutzverbände fordern Priorität für Artenschutz
Genehmigung für Ferienhaussiedlung in Oberwiesenthal stößt auf Widerstand
9. Januar 2023 – Auf einer artenreichen Gebirgswiese im Kurort Oberwiesenthal soll durch private Investoren eine Ferienhaussiedlung entstehen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat in seiner Dezembersitzung 2022 gefasst.
Fassungslos sind auch Sachsens Umweltverbände NABU, GRÜNE LIGA und Naturschutzverband Sachsen, welche das Vorhaben kategorisch abgelehnt haben. Dazu Tobias Mehnert, Vorsitzender der GRÜNEN LIGA: „Wir werden gemeinsam die Abwägung fachlich und rechtlich sehr genau prüfen. In einem ersten Schritt haben wir bereits Akteneinsicht bei den zuständigen Behörden beantragt.“
„Die Wiesenfläche im Vorhabensgebiet wird im Rahmen des Wiesenbrütermanagements des Freistaates Sachsen unterhalten“, ergänzt Bernd Heinitz, Landesvorsitzender des NABU Sachsen. „Es handelt sich hierbei um ein landkreisübergreifendes Projekt zum Schutz von Wiesenbrüterarten, vor allem von Braunkehlchen, Bekassine und Wachtelkönig – finanziert mit Steuermitteln. Flächen, wohin die Tiere ausweichen können, gibt es nicht. Das Vorhaben stellt also einen klaren Verstoß gegen den Artenschutz dar. Deshalb ist auch geplant, externen Rechtsbeistand hinzuzuziehen. Alle Welt diskutiert Maßnahmen, das Artensterben aufzuhalten und in Oberwiesenthal ist nunmehr das glatte Gegenteil geplant“, so Heinitz abschließend.
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