Zum Gedenken an Lutz Runge
* 17. März 1950 † 27. April 2023
12. Mai 2023 – Der begeisterte Naturschützer Lutz Runge aus Linz gründete 1992 den NABU-Regionalverband „Großenhainer Pflege“. Er war von Anfang an bis 2018 dessen Vorsitzender. Seinem nie ermüdenden Enthusiasmus und seinem Idealismus ist es zu verdanken, dass bereits zum 20jährigen Bestehen der NABU-Gruppe rund 200 Hektar wertvolle Flächen in der Region für die Natur dauerhaft gesichert werden konnten. Auch Gebiete am „Linzer Wasser“, in denen sich Laubfrösche, Knoblauchkröten und Kammmolche ungestört vermehren können, gehören dazu.
Ob für Kulturfolger wie Schwalben und Fledermäuse, Verlierer wie Bodenbrüter und Lurche, Rückkehrer wie die Wölfe oder seltene Pflanzenarten wie das Schwimmende Froschkraut – unermüdlich war Lutz Runge jeden Tag für den Schutz der Vielfalt unterwegs, organisierte, vermittelte, packte an, fotografierte und steckte mit seiner Begeisterung viele Menschen an. Große Unterstützung fand er dabei durch seine Frau Kathlen Runge, die ihm bei vielen Naturschutzvorhaben zur Seite stand. Letztendlich waren die zahlreichen Projekte ihrer beider Lebenswerk. Mit seiner NABU-Gruppe kümmerte sich Lutz Runge beispielsweise um die naturschutzgerechte Wiesenmahd, um Weinterrassen an der Elbe, Moore entlang der A13, Wildbrücken, stellte mehrere Kleingewässer wieder her, wirkte bei Monitorings und der Stellungnahmentätigkeit des NABU Sachsen mit, betreute die Weißstörche in der Region und organisierte Fledermausnächte. Mehrfach richtete er mit dem NABU Großenhainer Pflege das Lausitztreffen aus, eine traditionsreiche Veranstaltung für NABU-Gruppen in der Lausitz. 2005 schloss er sich der NABU-Arbeitsgruppe Pro Wolf an. „Wo der Wolf lebt, lebt der Wald“, so sagte er damals.
Sein solides Fachwissen machte ihn auch zum begehrten Wildnis-Begleiter in der Königsbrücker Heide. Bis zu 25-mal im Jahr führte er Interessierte auf Bustouren durch das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes. 2016 war er dabei, als der NABU Sachsen die erste Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ an eine Familie in Linz überreichte. Weit mehr als 20 Schwalbenbegeisterte in der Region ehrte er später ebenfalls mit der Auszeichnung. Unablässig setzte er sich für die Lebensräume besonders gefährdeter Pflanzen- und Tierarten ein. Für sein Engagement wurde seine NABU-Gruppe 2003 mit dem „Feldschlößchen Naturschutzpreis“ geehrt und 2012 würdigte ihn der NABU Sachsen mit der Ehrennadel des NABU in Silber.
Nun ist Lutz Runge, der nimmermüde Naturschützer, nach längerer Krankheit gestorben. Der NABU Sachsen ist tief betroffen. Die Natur vor Ort hat ihm sehr viel zu verdanken. In seinem Sinne wird der NABU sein Lebenswerk fortführen, seine Ratschläge, sein Fachwissen und seine Fotos werden uns dabei begleiten und die Erinnerung an ihn wach halten.