Der NABU Sachsen trauert um Dr. Karl-Hartmut Müller
*8. Mai 1940 † 9. Januar 2021
13. Januar 2021 - Karl-Hartmut Müller hat den NABU Sachsen in den vergangenen 31 Jahren entscheidend geprägt und dazu beigetragen, dass der Verband politisch, fachlich und gesellschaftlich als wichtiger Akteur wahrgenommen wird. Bis zum letzten Moment hat Karl-Hartmut Müller in seinem Engagement für den Schutz und die Bewahrung der sächsischen Natur nie nachgelassen und den Vorstand und die Landesgeschäftsstelle des NABU Sachsen in bedeutenden Belangen unterstützt. Nun ist er nach kurzer schwerer Krankheit gestorben und hinterlässt eine große Lücke. Mit ihm verlieren wir und der Naturschutz in Sachsen einen unersetzbaren Kämpfer und Vorreiter bei der Bewältigung zahlreicher Naturschutzaufgaben. Wir werden seinen regen Geist, seine zupackende und wertschätzende Art sehr vermissen.
Während Karl-Hartmut Müller sein Berufsleben als Physiker der wissenschaftlichen Forschung verschrieb, widmete er sich in seiner Freizeit schon früh ausschließlich dem Naturschutz. 1960 wurde er Naturschutzhelfer im damaligen Kreis Aue, seit 1963 hatte er dieses Ehrenamt auch in Dresden inne. Bereits in den 1980er Jahren wurde er Kreisnaturschutzbeauftragter für den Stadtbezirk Dresden-Süd, von 1990 bis 2014 für Dresden. „KHM“ gehörte 1990 zu den Mitbegründern des NABU Sachsen und war acht Jahre später Mitbegründer des NABU Naturbewahrung Dresden e. V., deren Vorsitzender er bis zuletzt war. Mit der NABU-Gruppe engagierte er sich von Anfang an für den Erwerb von Flächen, um auf ihnen Naturschutzmaßnahmen optimal umzusetzen und die Natur dauerhaft zu sichern. Ein besonderer Höhepunkt: Mit seiner Unterstützung gelang es, Sachsens größtes Naturschutzgebiet, die „Königsbrücker Heide“, in die Obhut des Freistaates zurückzuführen.
Viele Jahre vertrat Karl-Hartmut Müller den NABU Sachsen mit Kompetenz und viel Engagement im Landesnaturschutzbeirat. Vor allem wird er als erfolgreicher Streiter für den Schutz und die Förderung der beiden Rote-Liste-1-Baumarten Sachsens, der Elsbeere und ganz besonders der Schwarzpappel sowie deren Lebensgemeinschaften, in Erinnerung bleiben. Er war mit Leib und Seele Naturschutzpraktiker, dem es immer darum ging, aktiv etwas im Naturschutz zu bewegen und sein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Es ist unser Auftrag und zugleich eine riesige Herausforderung, seinen Weg weiterzugehen und sein Vermächtnis mit neuen Ideen und großem Einsatz zu erfüllen.