NABU Sachsen schließt Bauarbeiten an den Röderteichen ab
Wertvoller Lebensraum wurde erfolgreich saniert
07. Juli 2021 - Der NABU Sachsen hat die Sanierungsmaßnahmen an den Röderteichen abgeschlossen. Letzte Arbeiten, wie das Anlegen einer Blühwiese, die Pflanzung von Bäumen und das Setzen von Weidenstecklingen, werden in den kommenden Wochen noch durchgeführt. „Schon jetzt beginnt sich die Natur die Teiche zurückzuholen“, freut sich Dr. Maria Vlaic, Landesgeschäftsführerin des NABU Sachsen. „Kaulquappen konnten als erste Bewohner gesichtet werden, aber auch Ringelnattern, Libellen und Egel wurden im und am Gewässer entdeckt.“ Doch sie betont:
Niemand sollte jetzt einfach Tiere und Pflanzen in die Teiche setzen. Dies schädigt das sich einstellende Ökosystem – vor allem, da oft nicht heimische, teils invasive Arten eingebracht werden, die die heimische Flora und Fauna verdrängen.
Dr. Maria Vlaic
Landesgeschäftsführerin NABU Sachsen
Die ehemaligen Fischteiche waren stets ein wertvoller Lebensraum in der Röderaue, die über die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Zum Beispiel die selten gewordene Knoblauchkröte, die sich gern tagsüber in den Boden eingräbt und daher vor allem dort zu finden ist, wo offen liegende Böden zu finden sind, ist hier ansässig. Seit einiger Zeit litt der Lebensraum jedoch: Die Wasserhaltung funktionierte nicht mehr, die Teiche lagen oft trocken, vor allem die andauernde Trockenheit seit 2018 setzte dem Gebiet zu.
Deshalb hat der NABU Sachsen, dem die Teiche gehören, zum Erhalt der schützenswerten Tier- und Pflanzenwelt ab August 2020 die Sanierung durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die Einlassbauwerke des Kleinen und Großen Röderteichs erneuert, sondern auch die Sohle abgedichtet und die Böschung angepasst. Außerdem wurden die Ufer der benachbarten Schwarzen Röder zur Teichseite abgegrenzt sowie gesichert. Das Vorhaben wird über die Richtlinie Natürliches Erbe im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) gefördert.
Baden und Angeln verboten
Die Natur stellt sich nun nach und nach ein und formt die Teiche nach ihren Bedürfnissen. Vor allem Böschungsrutschungen sind zu beobachten. Daher sollten zum eigenen Schutz, aber auch, um die sich erholende Natur nicht zu schädigen, die Ufer und Böschungen der Teiche nicht betreten werden. Vom Baden und Angeln ist unbedingt abzusehen. Beim Spazierengehen sollten Hunde nicht in die Verlandungszonen der Gewässer gelassen werden, da diese von Bodenbrütern wie Schwänen genutzt werden.