„Stunde der Gartenvögel“: Haussperling am häufigsten gezählt
Blaumeise erholt sich / 37 Vögel pro Garten in Sachsen gesichtet
03. Juni 2021 - In diesem Jahr haben mehr als 8.000 Menschen in Sachsen an der „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 16. Mai teilgenommen. Aus über 5.100 Gärten und Parks meldeten sie rund 190.000 Vögel. Der Teilnahmerekord aus dem vergangenen Jahr während des ersten Corona-Lockdowns konnte damit nicht gebrochen werden, doch bleiben die Zahlen auf einem erfreulich hohen Niveau. „Wir danken jedem Einzelnen für das fleißige Mitmachen, das uns einen Einblick in unsere heimische Vogelwelt gewährt, und sind glücklich über die große Begeisterung für die Natur vor der eigenen Haustür in der Bevölkerung“, sagt Bernd Heinitz.
Das kühle und wechselhafte Wetter vom Himmelfahrtswochenende hat den Vögeln wenig ausgemacht: Im Durchschnitt konnten die sächsischen Teilnehmenden der Aktion in diesem Jahr innerhalb einer Stunde 37 Vogelindividuen entdecken – und damit rund vier mehr als 2020. Sachsenweit wurden 158 verschiedene Vogelarten gemeldet. Erneut war dabei der Haussperling mit sechs Exemplaren pro Garten der am häufigsten gemeldete Gartenvogel. Das Treppchen komplettieren der Star auf Platz 2 und die Kohlmeise auf Platz 3. Danach folgen Feldsperling, Amsel, Blaumeise, Mauersegler, Elster, Ringeltaube und Mehlschwalbe.
Der erstmals öffentlich gewählte „Vogel des Jahres“, das Rotkehlchen, fliegt auf Platz 13 und wiederholt damit seine Top-Platzierung aus einigen Vorjahren. Möglicherweise dank Amtsbonus wurde das Rotkehlchen dabei so oft wie nie, nämlich in knapp jedem zweiten Garten, gesichtet.
Sorgenkind Blaumeise erholt sich
Mit Spannung erwartet wurden die Zählergebnisse der Blaumeise. Bei der kleinen Meise mit dem blauen Köpfchen hatte im Frühjahr 2020 ein bakterieller Erreger namens Suttonella ornithocola erstmals zu einem Massensterben in vielen Teilen Deutschlands geführt. Dort, wo es grassierte, hatten die Sichtungen bei der Vorjahreszählung deutlich abgenommen, wie eine Analyse nach Postleitzahlen zeigen konnte. Eine Welle verstorbener Blaumeisen war zwar auch in diesem Frühjahr wieder festzustellen, sie war jedoch deutlich kleiner. Auch in Sachsen wurden im Vorjahr 27 Prozent weniger Blaumeisen, im Schnitt 1,73 Exemplare pro Garten oder Balkon, gezählt, obwohl der Freistaat kaum von der Vogelkrankheit betroffen war. Dieses Jahr erreicht das Sorgenkind mit 2,17 Vögeln pro Garten wieder knapp das frühere Niveau.
Mehr als 140.000 Menschen haben deutschlandweit bei der „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 16. Mai mitgezählt. Aus über 95.000 Gärten und Parks wurden dabei über 3,1 Millionen Vögel gemeldet. Wie in Sachsen hat der Haussperling den Schnabel vorn, es folgen Amsel, Kohlmeise, Star, Blaumeise, Feldsperling, Elster, Ringeltaube, Rotkehlchen und Mehlschwalbe.