Karl-Hartmut Müller
Naturschutzmacher
Februar 2020 - Die Natur faszinierte Karl-Hartmut Müller schon als Jugendlicher. Während er sein Berufsleben als Physiker der wissenschaftlichen Forschung verschrieb, widmete er sich in seiner Freizeit schon früh ausschließlich dem Naturschutz – und das bis heute. 1960 wurde er Naturschutzhelfer im damaligen Kreis Aue, seit 1963 hatte er dieses Ehrenamt auch in Dresden inne. Damals kämpfte er unermüdlich darum, die geplante Müllverkippung in der Kunathschen Kies- und Lehmgrube in Dresden-Prohlis zu verhindern. Mit Erfolg: Das Gelände ist heute Teil des Naturschutzgebietes „Ziegeleigruben in Prohlis und Torna“.
Bereits in den 1980er Jahren wurde er Kreisnaturschutzbeauftragter für den Stadtbezirk Dresden-Süd, von 1990 bis 2014 für Dresden. Die Grundlagen des Naturschutzes vermittelte ihm vor allem Heinz Kubasch, sein wichtigstes Vorbild. Karl-Hartmut Müller gehörte 1990 zu den Mitbegründern des NABU Sachsen und war acht Jahre später Mitbegründer des NABU Naturbewahrung Dresden e. V. Im Vorstand dieser Gruppe engagierte er sich von Anfang an für den Erwerb von Flächen, um auf ihnen Naturschutzmaßnahmen optimal umzusetzen und die Natur dauerhaft zu sichern. Ein besonderer Höhepunkt: die Gründung einer Arbeitsgruppe durch Justus Oertner mit Lutz und Kathlen Runge und ihm. Ihr Ziel war es, das bedeutsame Schutzgebiet Königsbrücker Heide in die Obhut des Freistaates zurückzuführen – was ihnen gelang.
Seit vielen Jahren vertritt Dr. Karl-Hartmut Müller den NABU Sachsen mit Kompetenz im Landesnaturschutzbeirat. Vor allem ist er vielen als erfolgreicher Streiter für den Schutz und die Förderung der beiden Rote-Liste-1-Baumarten Sachsens, der Elsbeere und ganz besonders der Schwarzpappel sowie deren Lebensgemeinschaften, bekannt. Zahlreiche Veröffentlichungen und Pflanzaktionen zeugen davon.