Iris John
Naturschutzmacherin
August 2020 - Bereits mit ihrer Mutter war Iris John viel in der Natur unterwegs und sie interessierte sich schon als Kind sehr für Frösche, Kröten und Molche. 1981 richtete sie sich ein Terrarium mit heimischen Amphibien ein, um diese zu beobachten und später wieder auszusetzen, und war von der 4. bis zur 10. Klasse in der AG „Lurche und Kriechtiere“, wo neben Naturbeobachtungen an einheimischen Amphibien und Reptilien auch Biotoppflegemaßnahmen in Amphibienlaichgewässern und Reptilienhabitaten durchgeführt wurden. Während ihrer Abiturzeit erhielt sie im Wettbewerb „Jugend forscht“ den Umweltpreis für Untersuchungen am Krötenschutzzaun Straßenteich Lieske.
Im Rahmen ihrer Diplomarbeit im Fachbereich Biologie/Ökologie führte sie Untersuchungen an einer neu gebauten stationären Amphibienschutzanlage an der Bundesstraße B96 bei Maukendorf durch. Dafür verwendete sie neue Methoden für ein tierschonendes Monitoring mittels Fotodokumentation bei Knoblauchkröten und Knieringetiketten bei Erdkröten zur Erforschung der Wanderbewegungen und des Verhaltens der Tiere an der Anlage. Ihre Erkenntnisse an den unterschiedlichen Amphibientunneln und Leiteinrichtungen führten zur artgerechten Gestaltung und sind heute längst Standard bei der Planung neuer Anlagen.
Die Auflösung des Umweltausschusses bei der Stadt führte im Dezember 1991 zur Gründung der NABU-Ortsgruppe Wittichenau. Seitdem ist Iris John im Vorstand aktiv und kümmert sich intensiv um Projekte zum Arten- und Biotopschutz, besonders für einheimische Amphibien und Reptilien. An zahlreichen Rettungs- und Umsetzungsaktionen von Amphibien sowie der Gestaltung und Pflege ihrer Lebensräume war sie maßgeblich beteiligt.
Seit vielen Jahren ist sie am landesweiten Monitoring der FFH-Arten Zauneidechse, Schlingnatter, Kammmolch, Moorfrosch, Rotbauchunke, Laubfrosch, Knoblauchkröte und Kleiner Wasserfrosch beteiligt und gibt ihre Erfahrungen an andere Feldherpetologen weiter. Zum Nachweis von Molchen hat sie verschiedene Fallentypen parallel getestet und weiterentwickelt, um die Effizienz zu verbessern. Die Ortmann-Eimerfalle wurde dabei durch den Einsatz einer Beleuchtung optimiert und weiterentwickelt und ist heute als höchst effiziente Methode zur Kartierung von Molchen in verschiedensten Gewässern im Einsatz. Einige Jahre konnte sie ihre umfangreichen Erfahrungen auch beim Landesfachausschuss Feldherpetologie des NABU Sachsen einbringen. Für ihr unermüdliches Engagement erhielt sie die NABU-Ehrennadel in Bronze.
Als sich der Vorstand des NABU Wittichenau 2013 zur Verbesserung der Nachwuchsarbeit Gedanken machte, war Iris John sofort bereit, eine neue Kindergruppe zu gründen. Seitdem treffen sich bis zu 20 Kinder und Eltern regelmäßig zu Erkundungen in der Natur – nicht nur zum Beobachten von Amphibien und Reptilien, sondern die ganze Vielfalt unserer heimischen Natur im Blick habend. Stets möchte Iris John ihre eigene Begeisterung, Kenntnisse und die Liebe zur Natur an die Kinder weitergeben.