Natur- und Vogelschutzgebiet gefährdet
NABU Sachsen kündigt Widerstand gegen Surf- und Skatepark am Bockwitzer See an
11. Februar 2020 - Ein Hauch von Kalifornien wehte durch die letzte Stadtratssitzung der Großen Kreisstadt Borna. Der Stadtrat hat die Änderung eines Bebauungsplanes zur Errichtung eines „Zentrums für ökologisch nachhaltigen Tourismus und Leistungssport im Leipziger Neuseenland“ am Bockwitzer See beschlossen. Die Surfpark Deutschland GmbH kann somit ihre Planungen vorantreiben – eine absolute Farce, findet der NABU Sachsen.
Der Bockwitzer See ist der einzige Tagebaurestsee südlich von Leipzig, der eine natürliche, vom Menschen weitgehend ungestörte Entwicklung genommen hat. Dies schlägt sich nieder in der Ausweisung eines Naturschutzgebietes, eines europäischen Fauna-Flora-Habitat-Gebietes und schließlich eines Europäischen Vogelschutzgebietes. Besondere Schutzwürdigkeit kommt dabei der Förderung der Unzerschnittenheit und der Vermeidung von inneren und äußeren Störeinflüssen auf das Gebiet zu.
Bernd Heinitz
Landesvorsitzender NABU Sachsen
Und diese Störungen sind massiv zu befürchten: Neben einem sogenannten Wavepool mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Kubikmetern sollen noch 60 Chalets mit 240 Betten, 100 Campingplätze sowie 50 Stellplätze für Wohnmobile sowie ein Shopping-, Bekleidungs- und Equipmentstore, ein Fitnesscenter und ein Spielplatz entstehen. Darunter erheblich leiden würden unter anderem störungsempfindliche Vogelarten wie Rothalstaucher und Tüpfelralle.
„Es gibt bereits genügend erschlossene Seen im Südraum Leipzig mit entsprechenden Freizeitangeboten. Es müssen sich aber auch Teile der durch Braunkohleabbau geschundenen Landschaft zu unbelasteten Naturräumen entwickeln können“, fordert Heinitz. Dass das am Bockwitzer See so bleibt, dafür wird sich der NABU Sachsen mit aller Kraft einsetzen.