NABU-Landschaftspflegerin zieht Lämmer mit der Flasche auf
Sechs Osterlämmchen
09. April 2020 - Im Naturschutzgebiet „Kulkwitzer Lachen“ sind seit dem 14. März 62 Lämmer geboren. 42 Mutterschafe stehen dort auf der Weide und noch ist die „Ablammzeit“ nicht beendet – der NABU Sachsen rechnet mit weiteren Lämmchen. Da es zuletzt mehrere Drillingsgeburten gab und die zum Teil schon etwas betagteren Mutterschafe oft nicht genug Milch geben für dreifachen Nachwuchs, hat Juliane Grießbach, die Leiterin der Landschaftspflege beim NABU Sachsen, kurzerhand die sechs schwächsten Lämmer mit nach Hause genommen. Auf ihrem eigenen kleinen Bauernhof zieht die Landschaftspflegerin die eine bis drei Wochen alten Lämmchen nun mit der Flasche auf.
„Normalerweise würde ich das sonst bei der Arbeit machen, doch wegen des Coronavirus ist es so leichter“, erzählt Juliane Grießbach, „alle zwei Stunden brauchen die Lämmer am Anfang ihre Milch.“ Die zu Beginn noch etwas schüchternen Tiere haben sich schon gut an sie gewöhnt: „Inzwischen stürzen sie sich nur so auf mich und ihre Milch.“ Die Landschaftspflegerin geht davon aus, dass inzwischen alle über den Berg sind, noch zwei bis drei Monate wird sie die Flaschenkinder bei sich behalten.
So lange dürfen die Lämmchen das Leben auf dem Bauernhof und sonnige Stunden an der frischen Luft fernab der Herde genießen und ordentlich wachsen. Dann geht es für die Sechs zurück nach Kulkwitz – außer die tierlieben Kinder von Juliane Grießbach setzen sich durch und dürfen eins ihrer Osterlämmer zu Hause behalten.