Landratsamt Erzgebirgskreis ignoriert Naturschutzbelange
NABU Sachsen klagt gegen umstrittene Baupläne
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Das Landratsamt Erzgebirgskreis hat den Widerspruch des NABU Sachsen gegen die Ausnahmegenehmigung für ein kontroverses Bauvorhaben abgelehnt. Dagegen hat der NABU Sachsen nun beim Verwaltungsgericht Chemnitz Klage eingereicht. Dabei geht es um die geplante Bebauung einer Bergwiese in Oberwiesenthal, die als ökologische Kompensationsfläche ausgewiesen war und über einen längeren Zeitraum als wichtiges Schutzgebiet für Wiesenbrüterarten fungierte.
Der NABU Sachsen kritisiert diese Entscheidung aufs Schärfste und sieht darin eine eklatante Missachtung naturschutzfachlicher Standards. „Das Landratsamt scheint entschlossen, unternehmerische Interessen über jegliche Einwände und das öffentliche Interesse am Naturschutz zu stellen", erklärt Dr. Maria Vlaic, die Vorsitzende des NABU Sachsen.
Besonders kritisch sieht der NABU die Pläne eines privaten Investors, auf der Fläche Ferienhäuser zu errichten. Dies steht im klaren Widerspruch zur ursprünglichen Bestimmung, nach der die Fläche lediglich zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung hätte zurückgeführt werden dürfen. „Der Grundsatz 'Naturschutz auf Zeit ist besser als kein Naturschutz' stellt bereits einen Minimalkompromiss dar. Die Vorstellung, dass Ferienhäuser aus Sicht der Natur dasselbe wären wie Ackerland, ist absurd und widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, sondern auch dem Bundesnaturschutzgesetz", betont Dr. Maria Vlaic.
Darüber hinaus stellt der NABU die Sinnhaftigkeit weiterer touristischer Unterkünfte in der Region grundsätzlich in Frage. Der Verband verweist darauf, dass die Landesplanung bereits Überlegungen zur zukünftigen Gestaltung des Tourismus beinhaltet, die offenbar vom Landratsamt ignoriert werden. Der NABU Sachsen dankt den vielen Spenderinnen und Spendern, sowie den Ehrenamtlichen, die das Engagement in diesem Verfahren unterstützen.