NABU-Naturschutzstation Zum Hohen Forst
Naturschutz im Bergbaugebiet
Die NABU-Naturschutzstation Zum Hohen Forst ist Kommunikations-, Kultur- und Bildungszentrum sowie Wanderrastplatz. Sie befindet sich etwas abseits zwischen Zwickau und Schneeberg auf einem für Sachsen einzigartigen Bodendenkmal – einer montanen Landschaft auf der Langenweißbacher und Hartmannsdorfer Flur. Hier finden Naturfreunde eine eindrucksvolle Symbiose zwischen Natur- und Artenschutz, Heimatgeschichte und der Geschichte des Bergbaus in der Region vor. Inmitten einer Vielzahl historisch weitgehend original erhaltener, technischer Denkmäler sowie zahlreicher mit dem Bergbau in Verbindung stehender Einzeldenkmäler ist die Naturschutzstation außerdem auch wichtiger Bestandteil für das UNESCO-Weltkulturerbe „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“.
Im Zentrum eines Wanderwegnetzes
Im Jahr 1987 gründete sich die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt in Kirchberg. Ihre Mitglieder traten 1990 dem NABU Sachsen bei, um noch erfolgreicher aktive Naturschutzarbeit leisten zu können. Das heutige Gelände mit dem Stolln, der Station und dem rund sechs Kilometer langen Naturund Bergbaulehrpfad ist in tausenden Stunden engagierter ehrenamtlicher Arbeit entstanden. Die Naturschutzstation Zum Hohen Forst wurde von den Kirchberger Natur- und Heimatfreunden – NABU-Ortsgruppe Kirchberg e. V. mit Fördermitteln auf dem vereinseigenen Grundstück im Jahr 2014 errichtet. Bis zu 100 Personen können hier verweilen, ins Gespräch kommen, Schulungen oder Vorträge besuchen. Zudem bildet die Station das Zentrum eines 35 Kilometer langen Wanderwegnetzes. Sie besteht aus dem sogenannten Huthaus und dem Zechenplatz, der als Wanderrastplatz öffentlich genutzt wird. Ursprünglich war das Huthaus ein Mehrzweckgebäude in Bergwerken, in dem die Bergleute beteten und ihre Werkzeuge lagerten – in NABU-Hand hat sich die Bedeutung deutlich gewandelt. Auf einer Fläche von über 240 Quadratmetern bieten Erd- und Obergeschoss des Huthauses insgesamt fünf Räume, in welche die NABU-Gruppe zum Beispiel zu Naturschutz-Vorträgen einlädt. Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Ausstellung, die bisherige Höhepunkte der Vereins- und Naturschutzarbeit zeigt.
Sechs Hektar Land naturnah bewirtschaften
Die aktive Naturschutzarbeit vor Ort umfasst vor allem die Biotoppflege, den Ausbau von Fledermausquartieren für Sommer und Winter, die Betreuung des Storchenhorstes in Saupersdorf, das Anbringen von Nisthilfen für Höhlen-, Halbhöhlen- und Gebäudebrüter mit dazugehöriger Pflege, die Pflanzung regional heimischer Sträucher, Bäume, Blühpflanzen und Kräuter sowie den aktiven Insektenschutz. Daneben hat die Umweltbildung für Kinder und Erwachsene in der NABU-Naturschutzstation Zum Hohen Forst einen hohen Stellenwert: Hier und in Kirchberg finden Seminare – häufig in den Naturschutzräumen im Museum „Alt Kirchberg“ – und Wanderungen mit Kindergärten, Schulklassen und Erwachsenen zu Themenschwerpunkten wie Waldumbau, Naturschutz, Flora und Fauna sowie Heimatgeschichte und Traditionen des Bergbaus in der Region statt. Auf sechs Hektar Eigentums- und Pachtflächen widmet sich die Naturschutzstation der Anpflanzung von Hecken und Gehölzen, der naturnahen Bewirtschaftung vom Auenwald sowie umfangreichen Artenschutzmaßnahmen. Daneben gehören Ruderalflächen mit Teichen und Bächen sowie alte Steinbrüche zu dem facettenreichen Gelände.
NABU-Naturschutzstation Zum Hohen Forst
NABU-Naturschutzstation Zum Hohen Forst, Innungsstraße 18, 08107 Kirchberg
Kontakt: Wolfgang Prehl
Telefon: 037602 65666
Telefax: 037602 65667
E-Mail: NABU-og-kirchberg@t-online.de