NABU-Naturschutzzentrum Groitzsch
Den Arterhalt kleinster Eulen sichern
Das NABU-Naturschutzzentrum Groitzsch nahe Borna ist die erste Station des NABU Sachsen überhaupt. Ihre Anfänge gehen auf eine 1958 gegründete Schularbeitsgemeinschaft zurück. Bereits 1983 wurde auf deren Initiative der Grundstein für das heutige Naturschutzzentrum gelegt; 1987 übernahm die „Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz“ Groitzsch die Einrichtung. In enger Zusammenarbeit mit der Ökologischen Station Borna-Birkenhain wurde seitdem das Gelände entwickelt und das Gebäude saniert. Im ehemaligen Gartengrundstück entstanden naturnahe Kleinstbiotope, unter anderem mit einem Teich, Obstbäumen, Wildkräuterwiese, Trockenmauern und einer Insektenwand. Mehrere Beete demonstrieren die Möglichkeiten ökologischer Anbauweisen im Kleingarten. Individuell gestaltete Schautafeln informieren über Tier- und Pflanzenarten der Kultur- und Bergbaufolgelandschaft des Südraums Leipzig. Unter einem dichtenWeidenbogen hindurch führt der Weg zum Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude. Hier erwarten die Besucherinnen und Besucher mehrere Dioramen, in denen präparierte Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen beziehungsweise Biotoptypen gezeigt werden: im naturnahen Gewässer, im Röhricht, im Wald, auf der Wiese und in der Hecke.
Naturdetektive erkunden das Gelände
Heute ist das Naturschutzzentrum ein Gemeinschaftsprojekt der NABU-Regionalgruppe Südraum Leipzig und der NABU-Fachgruppe „Ornithologie und Naturschutz“ Groitzsch. Die aktiven Mitstreiterinnen und Mitstreiter leisten vielfältige Naturschutzarbeit, die sich vor allem Umweltbildungsveranstaltungen verschreibt, um Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern. Bei Exkursionen erhalten die Naturschützer von morgen Einblicke in die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Einmal monatlich treffen sich die Naturdetektive in der Naturschutzstation. Auch zahlreiche Schul- und Kindergartengruppen besuchen jedes Jahr kostenlos das Zentrum und erleben einen spannenden Tag, an dem sie viel Wissenswertes über Naturzusammenhänge, Pflanzen und Tiere erfahren. Daneben gibt es traditionelle Veranstaltungenwie den Tag der offenen Tür, die Vogelstimmenführung zu Pfingsten sowie die regionale Obstausstellung mit Obstsortenbestimmung.
Jährlich junge Steinkäuze auswildern
In einem geschützten Bereich des Naturschutzzentrums Groitzsch befindet sich seit 1997 eine Voliere, in der Steinkäuze leben. Dank der Förderung der Naturschutzstation konnte 2018 die in die Jahre gekommene Voliere durch eine neue ersetzt werden. Jeweils ein Steinkauzpaar lebt darin und bis zu drei Jungtiere schlüpfen in der Regel im Mai und werden im Herbst ausgewildert – was einen wichtigen Beitrag für den Arterhalt der in der hiesigen Region kleinsten Eule bedeutet. Denn infolge drastischer Veränderungen in der Kulturlandschaft, vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft, gingen die Bestände dieser Eulenart in freier Wildbahn immer mehr zurück, sodass die Art mittlerweile vom Aussterben bedroht ist. Alljährlich im Frühjahr stellen Freiwillige des NABU-Naturschutzzentrums entlang der Ortsverbindungsstraße Brösen –Groitzsch einen Amphibienschutzzaunauf. So können hunderte Erdkröten, zahlreiche Teich- sowie Kammmolche, Knoblauch- und Wechselkröten gefahrlos ihr Laichgewässer, den Köhlerteich in Groitzsch, erreichen. Daneben gehören die Pflege von drei Schmetterlingswiesen, die Betreuung von mehreren Amphibienteichen und die Begleitung eines Beweidungsprojektes in Werben zum vielseitigen Aufgabenfeld der Station mit Tradition.
NABU-Naturschutzzentrum Groitzsch
NABU-Naturschutzzentrum Groitzsch, Neuer Weg 11, 04539 Groitzsch
Kontakt: Sylva Thienemann
Telefon: 01578 2333143
E-Mail: naturschutzzentrum.groitzsch@NABU-Sachsen.de