NABU-Naturschutzzentrum Chemnitz
Naturschutz mitten in der Stadt
Im nördlichen Teil der Stadt Chemnitz, auf dem Gelände des zwölf Hektar großen Botanischen Gartens, befindet sich das Naturschutzzentrum des NABU Erzgebirge. Bereits seit seiner Gründung 1990 arbeitet der Verein eng mit dem Botanischen Garten zusammen und nutzt alle Anlagen wie Tropen- und Terrarienhaus, Tiervolieren sowie Außengelände für seine umweltpädagogische Arbeit. Die anhaltend große Nachfrage spiegelt wider, wie sehr die Angebote des NABU zur Erkundung der heimischen Natur die Gäste, unter ihnen viele Kinder und Jugendliche, begeistern. Denn hier können sie an einem einzigen Tag eine Vielzahl an Lebensräumen – von der Steppe bis zur Düne, von der Heide bis zum Wald, Moor und Wasser – auf kleinem Raum besuchen.
Schmetterlingsschau zu den „fliegenden Edelsteinen“
In altersgerechten NABU-Arbeitsgruppen – von fünfjährigen „Grünschnäbeln“ bis 17-jährigen „Heuschrecks“ – erkunden Kinder die Natur nicht nur im Botanischen Garten, sondern auch auf ausgedehnten Exkursionen, zum Beispiel in den benachbarten Crimmitschauer Wald. In das Tropenhaus auf dem Gelände des Botanischen Gartens lädt der NABU Erzgebirge seit 1999 regelmäßig von Ostern bis zum Frühsommer zur Schmetterlingsschau „Fliegende Edelsteine. Tropische Schmetterlinge im Freiflug“ ein. Beim Besuch im „Tropenwald“ können zwischen den Pflanzen außergewöhnliche Falter und all ihre Entwicklungsstadien – vom Ei über die Raupe bis zur Puppe – beobachtet werden. Um auf die besorgniserregende Abnahme der heimischen Schmetterlinge aufmerksam zu machen, wirbt der NABU Erzgebirge außerdem verstärkt für die schmetterlingsfreundliche Pflege von Wiesen.
Für alle Sinne hat das NABU-Naturschutzzentrum Chemnitz etwas zu bieten: Auf den Streuobstwiesen mit den alten Sorten führt der NABU regelmäßig Baumschnittseminare durch, die Äpfel und Birnen werden zu begehrtem Saft verarbeitet, auf Naturmärkten, wie im Wasserschloss Klaffenbach oder am Taurastein in Burgstädt, auch ganz frisch aus der eigenen Obstpresse. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich Pilzausstellung, Obstsortenschau und -bestimmung, Pflanzenbasar, Schafwolle filzen und Nistkastenbau anlässlich des Ernte- und Herbstfestes im Botanischen Garten. Hobbyfotografinnen und -fotografen können ihre Naturbilder alljährlich beim NABU-Fotowettbewerb einreichen.
Neue Obstbäume und Heckensanierungen
Während die Kinder in den Arbeitsgemeinschaften viel über Artenvielfalt lernen, wird in den Naturschutzgebieten, an Teichen und Krötenschutzzäunen praktische Arbeit geleistet, um die Artenvielfalt zu sichern oder zu erhöhen. Zu den betreuten Habitat-Gebieten gehören unter anderem das „Chemnitztal“, „Zschopautal“, „Limbacher Teichgebiet“ sowie „Buchenwälder und Moorwald bei Neuhausen und Olbernhau“ mit dem Naturschutzgebiet „Bärenbach“. Hinzu kommen die Pflege von Streuobstwiesen in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau und der Stadt Chemnitz, die extensive Bewirtschaftung von Grünlandflächen durch Mahd und Beweidung sowie zahlreiche Biotopgestaltungsmaßnahmen. So vollendeten die Naturschützerinnen und Naturschützer 2018 eine 174 Meter lange Hecke in Chemnitz-Euba als Biotopverbund zwischen Feldgehölz und Wald, pflanzten 20 Obstbäume als Eingriffsausgleich für eine Baumaßnahme und sanierten zwei jeweils 110 Meter lange Heckenbereiche bei Burgstädt. Außerdem betreut das Naturschutzzentrum einen 950 Meter langen Amphibienschutzzaun an der S 202 bei Sachsenburg und sichert damit das Überleben von Fröschen, Molchen und Kröten während der Frühjahrswanderung zu ihren Laichgewässern.
NABU-Naturschutzzentrum Chemnitz
NABU-Naturschutzzentrum Chemnitz, Leipziger Straße 147, 09114 Chemnitz
Kontakt: Lutz Röder
Telefon: 0371 3367777
Telefax: 03713367778
E-Mail: nsz.chemnitz@NABU-sachsen.de