Am Tag: Amphibiencamp auf dem Dachsenberg - Foto: Robert Michalk
NABU-Naturschutzstation Dachsenberg
(Naturschutz-)Jugend übernimmt Verantwortung
Unweit der Innenstadt Dresdens befindet sich die Dresdner Heide, beliebtes Ausflugsziel und einer der größten Stadtwälder Deutschlands. Darin bildet mit 280 Metern der Dachsenberg, der seinen Namen der Überlieferung nach durch einen hier in früherer Zeit befindlichen, besonders großen Dachsbau erhielt, die höchste Erhebung. Bis heute lassen sich die unzähligen Ein- und Ausgänge eines unterirdisch weit verzweigten Höhlensystems entdecken, welches zuweilen mit einer Fuchsfamilie dankbare Nachmieter findet. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die NABU-Naturschutzstation Dachsenberg – betrieben von der Naturschutzjugend (NAJU) Dresden und bundesweit die einzige Naturschutzstation, die allein von der NAJU betreut wird. Mit ihren 28 Betten dient die Station als Unterkunft und „grünes Klassenzimmer“ für zahlreiche Kinder- und Jugendumweltbildungsveranstaltungen.
Spaß am Naturschutz vermitteln
Anschauungsobjekte gibt es dank der Lage im Landschaftsschutzgebiet „Dresdner Heide“ in Hülle und Fülle: Drei Teiche bieten Lebensraum für Insekten und Amphibien, darunter auch für besonders geschützte Arten wie Knoblauchkröte oder Springfrosch. In den Trockenmauern tummeln sich Zaun- und Waldeidechsen, in den Totholzhaufen vermehren sich Blindschleichen und Ringelnattern, in den Benjeshecken brüten Vögel, im Insektenhotel leben Wildbienen und die Hausfassade ist mit Wildem Wein, Geißblatt und Efeu bewachsen. Nach dem Leitsatz „Nur wer die Natur kennt, lernt sie lieben, nur wer die Natur liebt, wird sie schützen” sind alle Veranstaltungen darauf ausgerichtet, jungen Menschen die Natur mit allen Sinnen näherzubringen, kausale Zusammenhänge und Fakten sowie Spaß am praktischen Naturschutz zu vermitteln.
Die Vorkommen geschützter Arten sollen durch gezielte Biotoppflegeeinsätze gesichert werden. Dazu zählt neben der Pflege aller Trockenmauern und Amphibienteiche auch die Bewirtschaftung der unmittelbar neben der Station gelegenen Schmetterlingswiese. Bei zahlreichen Wochenend-Camps, beispielsweise zu Storch, Fledermaus, Biene und Klima, oder im Wildnis-Sommerferienlager haben Kinder über mehrere Tage und Nächte Gelegenheit, in das Naturerlebnis am Dachsenberg einzutauchen. Und Studierende der Forstwissenschaften lernen vor Ort in entomologischen Seminaren, Insekten zu bestimmen und zu präparieren.
Sanierung eines Staatssicherheitsobjekts
Jugendliche und junge Erwachsene betreuen nicht nur die Naturschutzstation, die NAJU Dresden hat diese auch gegründet. Unterstützt durch die Empfehlung des Runden Tisches des damaligen Rates des Bezirks Dresden begann die NAJU 1991, das ehemals als Staatssicherheitsobjekt genutzte Haus und Gelände als Umwelt- und Naturschutzstation aufzubauen. Noch im selben Jahr nahm die Station mit den ersten Umwelt- und Naturschutzveranstaltungen ihren Betrieb auf. Um diesen längerfristig zu gewährleisten, gehörten die Sanierung sowie die schrittweise Renaturierung des alten Staatssicherheitsobjektes lange zu den Hauptaufgaben der NAJU Dresden. Fünf Lehmhütten wurden in naturnaher Bauweise errichtet, das Haupthaus – inklusive Einrichtung eines Büros, einer Werkstatt und Kompletterneuerung der gesamten Küchen-, Toiletten- und Wasserförderanlage sowie Aufbau eines Satteldachs – instandgesetzt und ausgebaut. Dieses große Engagement konnten die jungen Naturschützerinnen und Naturschützer von damals an die nächste Generation weitergeben: Bis heute ist es die NAJU Dresden, die sich um alle Belange der Naturschutzstation Dachsenberg kümmert.
NABU-Naturschutzstation Dachsenberg
Naturschutzjugend NAJU Dresden, Kamenzer Straße 7, 01099 Dresden
Kontakt: Robert Michalk
Telefon: 0351 4716566
E-Mail: dachsenberg@NAJU-Dresden.de