Weiße Elster-Altarm wieder angeschlossen
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen hat in Zusammenarbeit mit dem NABU Sachsen einen Altarm an die Weiße Elster angeschlossen. Mehr →
5. November 2022 – Mit Hämmern, Schaufeln und viel Motivation im Gepäck macht sich eine Gruppe aus rund zwanzig Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Naturschützer*innen am Samstagmorgen auf den Weg in Richtung Döhlener Hölzchen. Dort zwischen konventionellen Äckern und Fluss liegt ein Altwasser der Weißen Elster. Hier sollen heute acht Schwarzpappeln gepflanzt werden.
Die Schwarzpappel ist eine in Sachsen vom Aussterben bedrohte Baumart. Sie fühlt sich vor allem in Flussauen mit gelegentlichen Überschwemmungen wohl. Entwässerungsmaßnahmen für Landwirtschaft, Besiedlung und Verkehrswege sowie die Trockenheit infolge des Klimawandels haben die Schwarzpappel jedoch auch in Sachsen immer weiter zurückgedrängt. Die Kinder- und Jugendaktion ist ein erster Schritt zur Wiederansiedelung an der Weißen Elster. 2021 ist der NABU Sachsen dafür bereits Preisträger des simul⁺Mitmachfonds geworden. Zusätzlich hat die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaats Sachsen acht Bäume gespendet.
Bevor die Gruppe ankommt, haben Aktive aus dem Naturschutzzentrum Groitzsch und der NABU-Regionalgruppe Südraum Leipzig bereits für eine perfekte Vorbereitung gesorgt. Ganz vorne dabei: Ingo Thienemann, Vorsitzender der Regionalgruppe. Er macht der Gruppe vor, wie es geht: Erst müssen Löcher ausgehoben werden. Dann kommen Holzpfähle in die Erde, um die jungen Stämme zu stützen. Anschließend wird ein Gitter um die Bäume angebracht. „Wir befinden uns hier im Bibergebiet“, erklärt Thienemann, „da wird schon mal was angeknabbert. Das wollen wir nicht!“
Dann legt die Gruppe los. Bald schallen Hammerschläge und Zurufe über die Wiese. Beim Schaufeln, Hämmern und Festhüpfen der Erde ist die Kälte schnell verjagt. Ein besonderer Spaß kommt ganz zum Schluss: Um die Bäume vor dem Frost des kommenden Winters zu schützen, wird Laub gesammelt und über den Wurzeln ausgeschüttelt.
Wer an diesem Morgen nicht mit Gummistiefeln unterwegs ist, bekommt schon bald nasse Füße im tiefen Gras der Weiße-Elster-Aue. Das war nicht immer so: Erst durch eine Unterhaltungsmaßnahme der LTV wurde das Gebiet revitalisiert. Ein Zufluss sorgt nun für regelmäßige Wasserzufuhr und gelegentliche Überflutungen der Aue. Dadurch können sich nicht nur die Schwarzpappeln wieder ansiedeln. Auch für Amphibien wie Knoblauchkröten und Rotbauchunken hat sich der Lebensraum im Döhlener Hölzchen dadurch erheblich verbessert.
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen hat in Zusammenarbeit mit dem NABU Sachsen einen Altarm an die Weiße Elster angeschlossen. Mehr →