Biberrevierbetreuerinnen und -betreuer gesucht
Naturliebende können bei Biberbeobachtung unterstützen
07. Januar 2022 - Die Aufgabe der Revierbetreuerinnen und -betreuer ist es, „ihr“ Biberrevier zu besuchen, regelmäßig zu beobachten und Fraßspuren, gefällte Bäume, Biberdämme und -baue, die sogenannten Biberburgen, Veränderungen von Jahr zu Jahr sowie mögliche Konfliktstellen wie Anstauungen, Vernässungen oder Geländeabbrüche zu dokumentieren – kurz gesagt: ihre Erkenntnisse zu kartieren und diese dann an die Naturschutzbehörde weiterzuleiten. Dabei greifen die Betreuenden nicht eigenmächtig in die Lebensräume der Biber ein. Das ist nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt.
Warum ist die Betreuung von Biberrevieren wichtig?
Wie kaum ein anderes Tier gestalten Biber ihren Gewässerabschnitt massiv um; und zwar in einer Weise, die vielen anderen Tieren, Pflanzen und Pilzen neuen Lebensraum verschafft, Fließgeschwindigkeiten der Gewässer verlangsamt und Rückstauflächen bildet. Damit bleibt Wasser länger in der Landschaft, bevor es abfließt. Diese Effekte sind für die Artenvielfalt sowie den Grundwasser-, Hochwasser- und Waldbrandschutz essentiell. Allerdings finden Biber in unserer modernen Kulturlandschaft insgesamt zu wenig Lebensraum. Ihre Population ist – obwohl Biber für uns so wichtig sind – vom Aussterben bedroht. Deshalb stehen Biber unter strengem Schutz und ihr Bestand sowie ihre Lebensräume müssen beobachtet werden. Das machen Biberrevierbetreuerinnen und -betreuer.
Durch die Lebensraumknappheit und die Bautätigkeit der Biber kommt es aber auch zu Konflikten, insbesondere an Wald- und Landwirtschaftsflächen sowie Straßen-, Bahn- und Brückenbauwerken. Diese müssen frühzeitig erkannt werden, denn die meisten Konfliktstellen lassen sich im Rahmen des behördlichen Bibermanagements entschärfen, ohne die dort lebenden Biber zu beeinträchtigen. Auch diese Konfliktstellen zu beobachten und zu melden, gehört zu den Aufgaben.
Keine Vorkenntnisse benötigt
Neue Revierbetreuende werden geschult und erhalten anschauliche Materialien für ihre Arbeit. Zudem sind die Spuren der Biber, wie zum Beispiel Fraßspuren, Baumfällungen, Dämme und Baue markant und gut in der Landschaft und am Gewässer erkennbar, insbesondere im Winterhalbjahr.
Weitere Informationen zur Eignung, zu Arbeitsmitteln und Zeitaufwand sind auf der Website des Biberhofs zu finden.
Kontakt:
Jan Schöne
NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau
0176 12333-145
biberhof.torgau@NABU-Sachsen.de