NABU-Tipps für winterfeste Gärten
Baumschnitt, Laub und Fallobst bieten Nahrung sowie Winterquartier
04. Oktober 2018 - Das schöne Wetter im Herbst lockt Gartenfreunde oft aus den Häusern und motiviert zur Gartenarbeit. Denn jetzt ist die richtige Zeit, den Garten winterfest zu machen. Naturgärtner sind dabei klar im Vorteil: Wer das grüne Idyll naturnah gestaltet, spart jede Menge Arbeit und hilft außerdem noch Igeln, Insekten und Co. Der NABU Sachsen gibt Tipps, was vor dem Winter getan werden sollte, damit der Garten auch im kommenden Frühjahr wieder voller Leben ist.
Gärten sind wichtige Rückzugsorte für viele Arten, die immer weniger Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten finden. Weniger aufzuräumen, hilft Igeln, Siebenschläfern, Fledermäusen, Vögeln und Insekten, gut über den Winter zu kommen. Wer Vögeln im Winter Futter bieten will, sollte abgeblühte Stauden und andere samentragende Pflanzen wie Sonnenblumen und Karden nicht abschneiden, sondern stehen lassen. Auch Fallobst auf der Wiese und Wildobst an den Sträuchern sollte dort bleiben – so finden gefiederte Gartenbewohner auch bei Minusgraden einen reich gedeckten Tisch vor.
Beim Baumschnitt anfallende Äste und Reisig können zu einem Haufen aufgeschichtet oder als Benjeshecke angelegt werden. Eine solche Totholzhecke bietet Schutz und Lebensraum für viele Insekten und andere Kleintiere wie Mäuse. Vögel finden hier auch im Winter so manchen Leckerbissen mit sechs oder acht Beinen.
Um den Sechsbeinern über die kalten Monate zu helfen, sollte ein Laubhaufen im Garten angelegt werden. Im wärmenden Laub sind Marienkäfer und Laufkäfer vor Kälte geschützt. Der Laubhaufen im Garten hilft dabei nicht nur Insekten als Nahrungsquelle über den Winter: Erdkröten und Igel schätzen das Laub als Schutz gegen Kälte.
Gerade im Umgang mit Igeln gilt es jedoch, Vorsicht walten zu lassen. Auch wenn Igel mitunter einen hilflosen Eindruck erwecken, müssen die unter Artenschutz stehenden Tiere in ihrem Lebensraum belassen werden. Ausschließlich verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen und alsbald wieder in die Natur zu entlassen. Dies trifft bei den meisten jungen Igeln, die kleinere Ausflüge im Garten unternehmen, nicht zu.
Abhilfe schaffen hingegen Igelhäuser, die ohne großen Aufwand selbst gebaut werden können: www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/mission-gruen/17295.html – die perfekte Aufgabe für sonnenverwöhnte Wochenenden.