Jahresbericht 2019
NABU Sachsen
Auch 2019 war ein Jahr, in dem durch den NABU Sachsen große Natur- und Artenschutzprojekte angestoßen oder erfolgreich weitergeführt wurden. Fortsetzungen gab es bei unserem Fledermausschutzprojekt „Quartierpaten gesucht“, dem Großprojekt „Lebendige Luppe“, bei „Pro Planet“, unserem Schmetterlingswiesenprojekt „Puppenstuben gesucht“ und in der Umweltbildung mit „Saxony5“ und dem Gemeinschaftsgartenprojekt „Zukunftsgärtner(n) in Gnandorf“. Dieses Projekt, welches 2019 auslaufen sollte, wurde so gut angenommen, dass es eine Verlängerung um zwei Jahre erhielt.
Besonders hervorzuheben ist unser Vorhaben zur Sanierung des Kleinen und Großen Röderteichs bei Großharthau im Landkreis Bautzen. Ziel ist, die Teiche als wertvollen Lebensraum wiederherzustellen und zu erhalten. Im Jahr 2019 wurde die umfangreiche Planung zu diesem Millionenprojekt durchgeführt. Den kulturellen Höhepunkt bildete die Eröffnung unserer neuen, interaktiven Dauerausstellung „Lebensraum Eschefelder Teiche“ mit Vogelsprachkurs, Rätselspaß und einer Zeitreise in der NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld im Herbst.
Am 1. September 2019 fanden in Sachsen Landtagswahlen statt. Drei Monate später schließlich, am 1. Dezember, haben CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen nach wochenlangen Verhandlungen bekannt gegeben, dass sie gemeinsam die künftige Regierung für Sachsen stellen wollen und ihren Koalitionsvertrag „Gemeinsam für Sachsen“ präsentiert. Nach Ansicht des NABU Sachsen zeigt dieser auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes einige gute Ansätze. So soll der Klimaschutz als Staatsziel in der sächsischen Verfassung verankert werden.
Leider war es 2019 erneut nötig, Anwälte einzuschalten, wie beim Totalversagen beim Natur- und Artenschutz am Fichtelberg. Hier legte der NABU Sachsen Widerspruch gegen die Entscheidung des Landratsamtes Erzgebirge ein, eine Fly-Line im einzigen sächsischen Brutgebiet der Ringdrossel zu genehmigen. Auch fordert der NABU Sachsen den sofortigen Maßnahmenstopp im Kiesabbaugebiet „Würschnitz-West“. Hier plant das Kieswerk Ottendorf-Okrilla eines der größten deutschen Kiesabbaugebiete – und setzt damit zwei Moore bei Großdittmannsdorf und wertvollen Lebensraum aufs Spiel.
Wir stehen bei unserer Arbeit weiterhin vor vielen Herausforderungen. Ich danke unserem engagierten Team in der Landesgeschäftsstelle, in den Projektbüros, in der Landschaftspflege und den NABU-Naturschutzstationen herzlich für ihren täglichen Einsatz.
Grundlage und zugleich Lichtblick unserer Arbeit sind dabei unsere Mitglieder, denn wir wachsen weiter: Derzeit zählen wir rund 24.000. Viele sind ehrenamtlich aktiv in der praktischen Naturschutzarbeit vor Ort und setzen viel Zeit und Kraft ein, um voranzukommen. Uns alle verbinden die Freude an der Natur und das Bewusstsein, dass sie unseren vollen Einsatz benötigt.