Zauneidechse, Weibchen. – Foto: Wolf-Rüdiger Große
30. Feldherpetologische Tage
Vom 12. bis 14. Mai 2023 erkundeten Feldherpetologen in der Dresdner Heide und Umgebung, einem zu Zeiten der Kartierungen für den Amphibienatlas noch sehr gut untersuchten Gebiet, die Amphibien- und Reptilienfauna. Angesichts der dramatischen Situation der Amphibienbestände stand das Jubiläum „30. Feldherpethologische Tage“ unter dem Motto: „Was muss sich ändern, damit der Amphibienschutz effizienter wird? Und vor allen Dingen, was können wir dazu beitragen?“
Fast 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten sich an den Exkursionen und Vorträgen und nutzten das traditionelle Beisammensein an den Abenden zum Erfahrungsaustausch.
Der Schwerpunkt der Exkursionen befand sich inmitten des großen Waldgebietes an der Prießnitz, weit entfernt vom Einfluss der landwirtschaftlichen Nutzung. Durch eine Wiederholungskartierung mit einem neuen methodischen Ansatz bekamen wir einen Einblick, wie sich die Herpetofauna in den letzten 20 bis 30 Jahren auch ohne direkten menschlichen Einfluss verändert hat. Ziel der methodischen Studien waren 1x1 km-Raster entlang des Prießnitzbaches, wobei alle darin vorkommenden Amphibiengewässer und deren Umfeld erfasst wurden. Hierzu wurden speziell entwickelte Erfassungstabellen genutzt. Die Gewässer wurden mit Kescher- und Handfang beprobt, zusätzlich waren am Vortag Eimer- und Netzreusenfallen ausgebracht worden, so dass sich schnell ein Überblick zur Amphibienfauna erarbeiten ließ. Das gemeinsame Erproben der neuen Kartiermethode hatte sich gelohnt, die Ergebnisse waren schnell verfügbar, und bestätigten, dass diese Methode eine effiziente Maßnahme zur Unterstützung für den Amphibienschutz ist.
Amphibiennachweise entlang des Prießnitzbaches: Teich-, Berg- und Kammmolch, Erdkröte, Knoblauchkröte, Gras- und Springfrosch.
Reptiliennachweise entlang des Prießnitzbaches: Waldeidechse, Zauneidechse, Blindschleiche, Ringelnatter und Schlingnatter.
Am Samstag stellte Holger Lueg in einem Vortrag das Forschungs- und Entwicklungs-Projekt (FuE-Projekt) zur Verbesserung der Amphibienlaichgewässer-Situation in Sachsen vor und präsentierte erste Ergebnisse des FuE-Projektes Dresdner Heide. Die Vorstellung neuer molekulargenetischer Methoden im naturschutzfachlichen Monitoring übernahm Michael Mende. Auch bei der Anwendung dieser Methodik zeigten sich die Schwierigkeiten bei der Untersuchung der Grünfroschpopulationen im Freiland (der Kleine Wasserfrosch ist der Lurch des Jahres 2023).
Die Feldherpetologischen Tage 2023 in Dresden waren wieder sehr erfolgreich. Für die Unterstützung danken die Teilnehmer den Organisatoren (F. und P. Berger, H. Lueg) und dem NABU-Landesverband Sachsen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Organisatoren der Feldherpetologischen Tage 2024, den Familien Berger und Püwert, ebenso beim Hammerwerk Schmalzgrube e.V. und beim NABU-Landesverband Sachsen für die finanzielle Unterstützung.