Das Rotkehlchen ist „Vogel des Jahres 2021“
Beliebter Gartenvogel gewinnt erste öffentliche Vogelwahl
Seiner leuchtend orangeroten Brust verdankt das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) aus der Familie der Drosselvögel seinen Namen und seine große Bekanntheit. Sein Gesang ertönt fast das ganze Jahr über, der des Männchens laut und eindringlich im Frühjahr oder manchmal schon im Dezember auf der Suche nach einer Partnerin, melancholischer im Herbst und Winter und sogar in der Nacht. Auch die Weibchen und die Jungvögel singen, etwas leiser und kürzer. Gern nistet das Rotkehlchen in der Nähe des Menschen. Doch wer meint, es mit einem geselligen Zeitgenossen zu tun zu haben, der irrt: Außer seiner Partnerin duldet der reviertreue Vogel keine weiteren Gefährten.
Das ca. 14 Zentimeter große und bis zu 18 Gramm schwere Rotkehlchen brütet in Wäldern, Gebüschen, Hecken, Parks, Gärten und Friedhöfen. Es bevorzugt unterholzreiche Wälder, besonders in der Nähe von Gewässern oder an feuchten Standorten. Perfekt versteckt baut das Weibchen in Erdbodennähe ein Nest aus Blättern, Gräsern, Pflanzenwurzeln und Haaren. Zwischen April und Juli werden bei ein bis zwei Bruten je fünf bis sieben Eier gelegt. Nach spätestens 14 Tagen schlüpfen die Jungen, bereits nach zwei Wochen fliegen sie aus.
Ein naturnaher Garten hilft
Ein Garten mit dichtwachsenden heimischen Sträuchern, mit Efeu begrünten Fassaden, unaufgeräumten Ecken und guten Versteckmöglichkeiten ist Wohlfühlort für das Rotkehlchen. Wird umgegraben und kommen im Boden lebende Kleintiere zum Vorschein, findet es sich flink in geringer Distanz ein, um nach Fressbarem zu suchen. Insekten, Würmer, Spinnen und Schnecken gehören zur begehrtesten Nahrung. In den Wintermonaten sehen wir es oft als Dauergast an Futterstellen. Es liebt Haferflocken, Weichfutter und Meisenknödel. Bei der „Stunde der Wintervögel“ im Januar und der „Stunde der Gartenvögel“ im Mai 2021 wurde das Rotkehlchen in Sachsen in beinahe jedem zweiten der beteiligten Gärten beobachtet.
Das Rotkehlchen gehört zu den häufigsten Brutvogelarten in Sachsen. Vor allem in waldreichen Gebieten, zum Beispiel in den höheren Lagen des Erzgebirges, in der Sächsischen Schweiz, in der Dresdner und Dübener Heide, ist es anzutreffen. Das Rotkehlchen ist aktuell nicht gefährdet.