„Stunde der Wintervögel“ ausgewertet
Dramatischer Rückgang bei Amseln
Die Ergebnisse der diesjährigen "Stunde der Wintervögel", Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion, liegen vor. Vom 10. bis 12. Januar beteiligten sich in Sachsen 6558 Menschen an der Vogelzählung, was einem Rückgang von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden 154.685 Vögel gesichtet, im Vorjahr waren es 173.368.
Das Zählwochenende war von winterlichen Bedingungen geprägt: Sinkende Temperaturen, Schneefall und ein eisiger Wind erschwerten die Beobachtungen. Dies führte dazu, dass Vögel sich vermehrt versteckten und weniger Menschen draußen Vögel zählten.
Die häufigsten beobachteten Vögel waren der Haussperling, gefolgt von Kohl- und Blaumeise sowie dem Feldsperling. Während die ersten Plätze ähnliche Ergebnisse wie im Vorjahr aufwiesen, wurde ein dramatischer Rückgang bei den Amseln festgestellt. Experten des NABU vermuten, dass das Usutu-Virus für diese Verluste verantwortlich ist. Besonders stark waren die Bestandsrückgänge in den Bundesländern, die im Vorjahr viele Infektionen meldeten, wie Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Erste Beobachtungen deuten dort auf Rückgänge von etwa 40 Prozent hin. In Sachsen wurden dieses Jahr immerhin 18 Prozent weniger Amseln gesichtet.
Die "Stunde der Wintervögel" fand bereits zum 15. Mal statt und wird vom NABU und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. organisiert. Insgesamt haben 2025 rund 122.000 Menschen deutschlandweit an der Aktion teilgenommen. Die nächste Vogelzählung, die "Stunde der Gartenvögel", ist für den 9. bis 11. Mai geplant.