Zum Gedenken an Steffen Teufert
Der Name Steffen Teufert war in den letzten drei Jahrzehnten untrennbar mit der Kreuzotter und der Feldherpetologie Sachsens verbunden. In unzähligen Projekten hat er sich fachlich, organisatorisch und persönlich für den Schutz der einheimischen Lurche und Kriechtiere eingesetzt. Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass Steffen Teufert am 7. Januar 2018 in Bischofswerda verstorben ist. Damit verlieren wir einen der aktivsten sächsischen Feldherpetologen der neueren Zeit.
Aufgrund gesellschaftlicher Umstände war es Steffen Teufert erst mit 34 Jahren im Jahr 1991 möglich, sich hauptberuflich dem Naturschutz zu widmen. Zielstrebig erwarb er sich im Jahr 1996 das Europäische Diplom in Umweltwissenschaften am Europäischen Institut für postgraduale Bildung an der Technischen Universität in Dresden. Im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie ab dem Jahr 2007 als freiberuflicher Umweltwissenschaftler lag sein Arbeitsschwerpunkt nicht nur, aber hauptsächlich auf den Lurchen und Kriechtieren. Damit erfüllte er sich auch den Wunsch, sein Hobby zu lieben und beruflich zu leben sein geliebtes Hobby auch beruflich zu leben. Viele Aktivitäten im Freistaat Sachsen, auch im Rahmen des NABU, machten ihn bekannt.
Er war lange Jahre Mitglied des Vorstandes des Landesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik des NABU Sachsen. Dank seiner großen Fachkenntnis konnten Kreuzottern und weitere Reptilienarten in der Laußnitzer Heide erfolgreich umgesetzt werden. Mit der NABU-Fachgruppe Großdittmannsdorf plante er die Wiederherstellung eines Sonn- und Paarungsplatzes für die Kreuzotter im NSG „Moorwald am Pechfluss bei Medingen“. Er publizierte zahlreiche Beiträge, u. a. in den Mitteilungen und der Jahresschrift der Sächsischen Feldherpetologen und Ichthyofaunisten des NABU.
In vielen Kartierungsprojekten zur Herpetofauna Sachsens flossen seine Feldbeobachtungen ein, wie aus dem Amphibienatlas von 2002 ersichtlich ist. Auch im demnächst erscheinenden Reptilienatlas werden „seine“ Kreuzottern wieder präsent sein. Es ist unmöglich, an dieser Stelle all die Projekte und Aktivitäten aufzuzählen, die seine Handschrift tragen. Für Sachsen war er ein Motor für einen gelebten Amphibien- und Reptilienschutz. Auch als Mensch wird er uns mit seiner liebenswürdigen, offenen und immer freundlichen Art sehr fehlen. Wir werden ihn nicht vergessen.
Im Namen des NABU Sachsen
und des Landesfachausschusses für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik
Wolf-Rüdiger Große