Die Schwalben waren eher als der Kuckuck da
Schwalbenglück in Weinböhla
„Fast alle jungen Schwalben auf unserem Reiterhof Weinböhla sind schon flügge“, begrüßt Ulrike Zwar, die Schwalbenfrau, die Gäste vom NABU. Gemeinsam mit ihrer Tochter Margot den Hof bewirtschaftet sie den Hof. Dieter Scharnhorst von der NABU-Gruppe Ornithologie Meißen konnte sich am 30. Juli persönlich von den Nestern der Rauchschwalben im Pferdestall überzeugen. Eines war besonders dekorativ, denn darin hatten die Schwalben lange Haare vom Pferdeschweif verbaut.
Fünfzehn Pferde leben hier im Einklang mit den Schwalben. Auf dem Hof sind regelmäßig Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen im Einsatz und sogar Kindergruppen aus Dresden erhalten hier einen Einblick in das Landleben zwischen Schwalben und Pferden, Hühnern und jeder Menge Haus- und Feldsperlingen. Mit etwas Beobachtungsglück lernen sie sogar Stieglitze, Grün- und Buntspechte, Neuntöter, Rotschwänzchen, Goldammern, Eichelhäher und den Roten Milan kennen. Margot Zwar weiß gut Bescheid über die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort. „Manchmal“, so erzählt sie, „sitze ich auch auf einem Stuhl in der Scheune und schaue Schwalbenkino.“ Schon seit etwa zehn Jahren ziehen Schwalben auf dem Hof ihre Jungen auf. Zwei „Lager“ gibt es dieses Jahr im Stall – einige Nester im helleren, vorderen Bereich und andere im hinteren, dunkleren Teil. Die ersten sechs Jungvögel sind bereits im Juni ausgeflogen, Ende Juli sind drei Nester mit Zweitbruten belegt.
Margot Zwar erinnert sich genau an die Ankunft der Rauchschwalben: „Die Schwalben waren eher als der Kuckuck da. Der rief am 26. April. Ein Schwalbenpärchen kam noch vor der Kälte, die anderen später.“ Dann trabt Azmi heran und gesellt sich zu ihr. Das arabische Vollblut wurde vor 17 Jahren auf dem Hof geboren. Nun ist er zur Auszeichnung des Pferdehofes mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ dabei. Gerührt meint die Schwalbenfrau: „Man sollte das Land als solches so lassen, wie es ist.“