Strukturelemente

PRO PLANET-Maßnahmenkatalog

In Mitteldeutschlands stark ausgeräumten Agrarlandschaften stehen nur noch wenige Landschaftselemente zur Verfügung. Viele von ihnen wurden beseitigt, überackert oder verfüllt. Damit findet ein geringerer Austausch zwischen den Populationen statt. Auch die Obstplantagen um Dresden zeichnen sich durch eine stark produktionsorientierte Bewirtschaftung aus. Die Landschaft weist jedoch morphologisch bedingt zahlreiche, nicht intensiv genutzte Flächen auf. Insbesondere die Bachgründe und nebenliegenden Waldstücke sowie extensives Grünland sind Schlüsselelemente des Biotopverbundes in der Region.

Die Entwicklung von Landschaftsstrukturen ist ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeiten im ProPlanet-Projekt. Das können lineare Strukturen wie Feldwege mit Sträuchern, Flüsse oder Bachläufe sowie Feldgehölze sein, aber auch andere Einzelbiotope oder „Trittsteine“ wie Teiche, unbearbeitete Gehölzinseln, Feldkuppen, Feldstein- oder Totholzhaufen. Sie dienen als Rückzugsräume, Nahrungs- oder Reproduktionshabitate sowie als Verbindungselemente für wandernde Tiere in der intensiv genutzten Agrarlandschaft.

Die Entstehung eines „Biotopverbundnetzes“, also die ökologische Verknüpfung von Einzelbiotopen, durch die Vielzahl von Strukturelementen an verschiedenen Orten, ist aus naturschutzfachlicher Sicht ein wichtiger Faktor zur Förderung der Biodiversität. Verbindungskorridore fördern die Diversität der Landschaft und der dortigen Lebewesen. Dieser Biotopverbund dient der Ausbreitung beziehungsweise Zuwanderung neuer Arten sowie dem genetischen Austausch von vorhandenen Populationen. Dadurch werden Artenvorkommen stabilisiert, der Genpool erweitert und eine Aneignung von neuen geeigneten Lebensräumen durch in der Region vorkommende Arten ermöglicht.