Naturschutz im Presseler Heidewald- und Moorgebiet
Ein Naturschutzgroßprojekt

Im Süden der Dübener Heide befindet sich einer ihrer schönsten Bereiche: das Presseler Heidewald- und Moorgebiet. Moore, kleine Heideflächen, Wälder und von Wiesen gesäumte Bäche bilden den größten zusammenhängenden Komplex naturnaher Lebensräume in der Leipziger Region und einen Kontrast zu den nahe gelegenen Agrar- und Bergbaufolgelandschaften. Der 100 Hektar große Zadlitzbruch und der 200 Hektar große Wildenhainer Bruch stellen das Kernstück des Gebietes dar. Hier wurden unter anderen insgesamt 168 Vogelarten registriert, von denen 114 im Gebiet brüten; 350 Großschmetterlingsarten sind belegt; das Alpenlaichkraut, der Edelkrebs und die relativ seltene Zweigestreifte Quelljungfer kommen hier vor.
Um das Presseler Heidewald- und Moorgebiet in seiner Größe und Vielfalt und mit all seinen Schönheiten zu erhalten, gründete sich mit maßgeblicher Unterstützung des NABU-Bundesverbandes 1995 der Zweckverband „Presseler Heidewald- und Moorgebiet“, in dem der NABU Sachsen e. V., der Landkreis Delitzsch und der Landkreis Torgau-Oschatz vertreten sind. Für das Naturschutzgroßprojekt, das auf einer Fläche von 6700 Hektar realisiert wird, stehen dem Zweckverband umfangreiche finanzielle Mittel für Renaturierungsvorhaben zur Verfügung.
Die wichtigste Projektaufgabe ist die großräumige Verbesserung des Wasserhaushaltes zur Rettung der austrocknenden Moore. Das soll unter anderem erreicht werden durch Renaturierung meliorierter Bachauen, welche die Moore über Gebühr entwässert haben. Eine weitere Maßnahme ist der Umbau der Wälder. Dabei werden anstelle von Kiefernforsten standortgerechte Laubwälder entstehen; damit wird auch die Wasserversorgung der Moore verbessert. Wichtig für den dauerhaften Schutz des Gebiets ist neben dem Flächenerwerb die Öffentlichkeitsarbeit.
Der NABU Sachsen ist nicht nur Mitglied des Zweckverbandes. Eine Reihe wichtiger Aufgaben innerhalb des Großprojektes wird auch direkt durch NABU-Mitglieder realisiert, unter anderem Landschaftspflege, Schutzgebietsbetreuung, ökologische Begleitung von Renaturierungsmaßnahmen und Betreuung spezieller Tierarten, unter anderen des Kranichs.