Schnecken unter Generalverdacht
Fressen Sie uns die Pilze weg?
Pilze zum Essen gern haben nicht nur die Gourmets unter den Menschen, sondern auch eine ganze Reihe von Schneckenarten. Pilzsammler ärgern sich oft, wenn ihnen die Weichtiere zuvorgekommen sind und von guten Speisepilzen nur noch abgefressene „Ruinen“ herumstehen. Dabei sollten jedoch nicht alle Schnecken unter Generalverdacht fallen, denn es sind nur relativ wenige Arten, die sich an den vor allem im Herbst aus dem Boden schießenden Pilzfruchtkörpern gütlich tun.
So hat der gelbgefärbte Pilzschnegel (Malacolimax tenellus) nicht von ungefähr seinen Namen bekommen. Diese nur maximal 4 cm lang werdende Art weidet das ganze Jahr über hauptsächlich Pilz- und Flechtenrasen auf Baumrinde ab und ist im Herbst sehr häufig auch an Pilzen auf dem Boden zu finden. Die Nahrung des Schwarzen Schnegels (Limax cinereoniger), mit einer Länge von über 20 cm eine unserer größten einheimischen Schnecken, besteht neben verrottenden Pflanzenteilen ebenfalls hauptsächlich aus Pilzen. Erwachsene Tiere kann auch der Laie gut anhand des hellen Rückenkiels von schwarzen Formen der einheimischen Roten Wegschnecke (Arion rufus) unterscheiden, die sich im Herbst unter anderem auch von Pilzen ernährt, genauso wie die eingeschleppte Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus). Auch die mit maximal 7 cm Körperlänge kleinere Braune Wegschnecke (Arion fuscus) ist im Herbst häufig an Pilzen fressend anzutreffen.
Dipl.-Biol. Katrin Schniebs
Fressen Schnecken auch giftige Pilze?
Ja, sie fressen auch Pilze, die für den Menschen tödlich giftig sein können, denn sie besitzen einen völlig anderen Stoffwechsel als wir.
Weichtiere in Sachsen
Mehr über diese und andere Weichtierarten kann man unter www.weichtiere-sachsen.de erfahren.
Die Funde leicht bestimmbarer Arten wie Pilzschnegel, Schwarzer Schnegel oder auch Tigerschnegel (Limax maximus) können mit Foto auch gern gemeldet werden. Damit wird ein Beitrag zur Kenntnis der Verbreitung dieser Arten in Sachsen geleistet.