Wolfsmärchen auf vier Rädern
Geschichten vom „Kofferraumwolf“
17. Juni 2015 - Immer wieder tauchen Gerüchte auf, Natur- oder Tierschützer würden Wölfe einfangen und sie dann in bisher wolfsfreien Gebieten aussetzen. Geschichten vom sogenannten „Kofferraumwolf“ – also Wölfen, die im Kofferraum durch Europa oder innerhalb Deutschlands von A nach B transportiert werden. So wurden auch jüngst wieder Behauptungen laut, der im thüringischen Ohrdruf gesichtete und fotografierte Wolf sei im Kofferraum dorthin gebracht worden, um auch Thüringen zum Wolfsland zu machen.
Solche Legenden erzählt man sich nicht nur in Deutschland, sondern von Spanien über Finnland bis nach Russland. In Italien hieß es sogar einmal, die Wölfe seien mit Fallschirmen abgeworfen worden.
Doch Wölfe kommen auf ihren eigenen vier Pfoten zurück nach Deutschland, es findet hierzulande keine aktive Wiederansiedlung statt. Wölfe zeigen uns auf imposante Weise, dass sie als ausgesprochene Langstreckenläufer selbständig weite Strecken in kurzer Zeit (bis zu 75 Kilometer pro Tag!) zurücklegen können. Dies konnte man durch besenderte Wölfe wissenschaftlich nachweisen - es besteht also gar keine Notwendigkeit, der natürlichen Verbreitung nachzuhelfen.
Durch intensive genetische Untersuchungen kann man zudem genaue Aussagen über die Herkunft einzelner Wölfe machen. So stammen die Wölfe in Niedersachsen beispielsweise von den Lausitzer Wölfen ab.
NABU-Aktion zum Wolfsjubiläum