Am Amphibienschutzzaun in Dänkritz - Foto: Mario Fickel
Amphibienwanderung 2017 in Sachsen
1. April – Kein Aprilscherz!
Parthenfrösche erwerben „Krötenführerschein 2017“
Großen Anklang fand am sonnigen ersten Apriltag das Angebot der NAJU-Kindergruppe Parthenfrösche, viel Neues und Interessantes über die Frühjahrs-Amphibienwanderung in der Parthenaue zu erfahren und damit den Führerschein – keinen echten, sondern einen „Krötenführerschein“ – zu erwerben. Mehr als ein Dutzend interessierter Kinder zwischen 6 und 13 Jahren waren gekommen. Viele waren schon im Besitz des Führerscheins, frischten aber ihr Wissen auf und erhielten deshalb einen weiteren Teilnahmestempel.
Zum „Aufwärmen“ lösten sie die kniffligen Amphibienquiz-Fragen. Danach besichtigten sie den Krötenzaun in Plaußig. Dieser schützt vor allem Grasfrösche und Erdkröten davor, auf dem Weg zu ihren Laichgewässern Opfer des Straßenverkehrs zu werden. Dass dies an anderen Stellen leider trotzdem der Fall ist, war auf dem weiteren Weg entlang der Parthe nach Portitz und dann wieder zurück zur Naturschutzstation unübersehbar. Fast hundert überfahrene Amphibien, meist Kröten, wurden von den Kindern auf dem kurzen Weg gezählt.
Unterwegs gab es dann noch ganz praktische Informationen: zum Beispiel wie Kröten, die sich an feucht-warmen Frühlingsabenden in Scharen auf die Wanderung begeben, gerettet werden können. Eine erste Erdkröte, die sich bereits nachmittags auf den Weg gemacht hatte, wurde von allen Kindern ausgiebig betrachtet – und dabei stellten sie fest, dass sich Kröten alles andere als „schleimig“ anfühlen.
31. März
Am Schutzzaun in Dänkritz scheint sich der anhaltende Negativtrend der letzten Jahre zu bestätigen. Bis jetzt fand der NABU Zwickau erst ca. 240 Tiere (vorwiegend Erdkröten und Grasfrösche, wenige Teich- und Bergmolche) in den Eimern.
25. März
Die Rückwanderung hat bereits begonnen. Die ersten Erdkröten-Weibchen haben abgelaicht und verlassen nun den Silbersee, um die restliche Zeit des Jahres an Land zu verbringen. In den Fangeimern am Schutzzaun waren auch heute wieder einig Erdkröten und sogar eine Blindschleiche.
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22. März
Am Amphibienzaun in Narsdorf haben die Helfer viel zu tun. Jede Menge Erdkröten möchten über die Straße getragen werden.
In Torgau sind schon wieder hunderte Knobis unterwegs, genau 672 wurden gezählt, in Begleitung von 81 Erdkröten.
21. März
Erneut waren mehr als 750 Knoblauchkröten in Torgau unterwegs.
20. März
Frühlingsgefühle. Mehr als 1500 Knoblauchkröten begaben sich im NSG Prudel bei Torgau in der Nacht zum Frühlingsanfang auf den Weg zum Laichgewässer. Ihre Retter waren viele Stunden im Einsatz.
19. März
Steigende Temperaturen in Leipzig, 13,6 Grad Bodentemperatur, dazu Regenschauer. Bei Kontrollen zählten die Leipziger Krötenretter im Wildpark 284 Erdkröten und einen Molch, An den Theklafeldern 72 Erdkröten und im Abtnaundorfer Park 85 Erdkröten.
Für das Verkehrsopfer in der Heiterblickallee kam jede Hilfe zu spät.
Hinweise erbeten! An der Kreisstraße K 8351 zwischen Großbardau und Großbuch wurde der Rohrpfosten mit dem Hinweisschild zur Amphibienwanderung mittels Trennschleifer abgetrennt und umgelegt. Wer macht so etwas? Schrottsammler scheiden aus, da diese den Pfosten samt Schild sicher mitgenommen hätten.
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Erdkröte - Foto: Karsten Peterlein
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Erdkröte beim Sprung unter eine Brombeerhecke - Foto: Karsten Peterlein
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Erdkrötenpaar an der Abtnaundorfer Straße - Foto: Karsten Peterlein
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Messung der Bodentemperatur an der Abtnaundorfer Straße - Foto: Karsten Peterlein
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Verkehrsopfer in der Heiterblickallee - Foto: Karsten Peterlein
18. März
In Dresden-Klotzsche am Silbersee betreut der Regionalverband Meißen-Dresden einen insgesamt 1.132 m langen und an beiden Seiten der sehr stark befahrenen Langebrücker Straße aufgebauten mobilen Amphibienzaun. Es wandern vor allem Erdkröten, aber auch Grasfrösche, Springfrösche, Teichmolche und Knoblauchkröten.
In der regnerischen Nacht vom 17. zum 18. März wanderten einige Erdkröten (40 Männchen, 2 Weibchen und 17 Paare) Richtung Silbersee.
Bilder
In Torgau ist einer der jüngsten Helfer am Amphibienschutzzaun der kleine Leo. Er weiß schon genau, wie Erdkröten, Knoblauchkröten und Kammmolche aussehen.
15. März
Das Überqueren der Straßen ist für Amphibien lebensgefährlich und endet an Straßen ohne Schutzzäune oftmals mit dem Tod, so auch auf der Heiterblickallee in Paunsdorf.
Am Buchholz Otterwisch steht der Krötenzaun. Mitglieder der NABU-Fachgruppe Belgershain/Otterwisch bauten ihn auf und betreuen ihn.
8. März
Erster Kontrollgang am Schutzzaun Hegeteich. Die Temperatur um den Gefrierpunkt. Kein einziger Frosch ist in den Eimern.
Auch in Leipzig wandern die Amphibien. Bei Bodentemperaturen von 8° C und Regen entdeckte der NABU in einer Gartenanlage in Schönefeld um 19:20 Uhr 3 Erdkröten. Wenig später wurden auch an den Theklafeldern 5 Erdkröten und auf der Heiterblickallee 1 Grasfrosch gesichtet.
Am Amphibienschutzzaun Dänkritz hat der NABU Zwickau bereits 50 Grasfröschen über die Straße geholfen.
7. März
Schneegraupel und Regen. „Fieselwetter“ beim Zaunaufbau in Narsdorf. Die Mitstreiter der NABU-Naturschutzstation Teichhaus Eschefeld und Helfer ließen sich davon nicht verdrießen und bauten 700 Meter Schutzzaun nahe des Hegeteiches auf. Alle Eimer wurden ordnungsgemäß platziert und mit Laub und Stöckchen ausgestattet.
5. März
In Torgau hatten die Helfer viel zu tun. Am Sonntag waren 400 Kröten in die rettenden Eimer am Amphibienschutzzaun im NSG Prudel gesprungen und wurden sicher über die Straße getragen.
Springfrosch-Suche im Wermsdorfer Wald. Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Ornithologie und Naturschutz Oschatz kontrollierten unter Leitung ihres Vorsitzenden Olaf Schmidt die Tümpel im Umfeld der Schneise Q nördlich der Verbindungsstraße zwischen Oschatz und Wermsdorf.
Nicht alle Wasserlöcher waren vom Springfrosch besetzt. Am Tümpel Nr. 3, Allee 9, konnte dann der erste Laichballen des Springfroschs festgestellt werden. Aber nicht nur Laichballen wurden gefunden. In mehreren Tümpeln tummelten sich die Springfrösche, zur Freude der Exkursionsteilnehmer. Zwischen den Hinterbeinen der Frösche war an der Bauchseite bereits deutlich die beginnende typische kupferfarbene Verfärbung zu erkennen.
4. März
350 Meter Amphibienschutzzaun stehen seit Samstag, 4. März, an der Ammelshainer Straße im Naunhofer Forst. Innerhalb von 3 Stunden bauten Mitglieder der NABU-Regionalgruppe Muldentalkreis und zahlreiche Helfer, insgesamt 14 Personen, den Zaun auf. Am Abend kam der Regen und schon am Sonntag fanden sie in den Eimern entlang des Schutzzauns über 60 Erdkröten, ein paar Springfrösche und Grasfrösche.
An der B 107 zwischen Hohenprießnitz und Glaucha errichtete der NABU Hohenprießnitz am 4. März einen 394 Meter langen Schutzzaun. Der Wanderschwerpunkt befindet sich in einem stark befahrenen Kurvenbereich. Die jüngste Teilnehmerin Lina, Tochter des Fotografen Christian, schaute sich neugierig die großen Eimer an. Ob sie dabei eher an das Spielen im Sandkasten dachte?
Am Samstagmorgen stellte auch der NABU Zwickau seinen Schutzzaun auf. In Dänkritz werden viele wandernde Grasfrösche erwartet.
Der 200 Meter lange Schutzzaun wird vom LfULG gefördert und seit 2014 vom NABU Zwickau betreut. Es wandern hauptsächlich Erdkröten und Grasfrösche, aber auch Berg- und Teichmolche und vereinzelt Kammmolche und Knoblauchkröten. In den letzten 3 Jahren gingen die Zahlen der wandernden Tiere von ca. 1000 auf 300 Tiere zurück.
2. März
An den Amphibien-Wanderschwerpunkten in Leipzig – Teich Abtnaundorfer Park, Teich Mariannenpark, Teiche An den Theklafeldern und Wiesenlachen an der Heiterblickallee in Paunsdorf – ist es noch ruhig. Auch überfahrene Tiere wurden noch nicht gesichtet.
28. Februar
Die mobilen Zäune – das sind 500 m an der B 97 in Neukollm, 300 m an der Möbelfabrik bei Brischko und 1.000 m an der Straße zwischen Rachlau und Groß Särchen – stehen. Sie wurden durch die Straßenmeisterei Hoyerswerda aufgebaut. Der NABU Wittichenau betreut die Schutzzäune, bei den beiden zuletzt genannten Zäunen unterstützt ihn die Naturschutzstation Neschwitz.
24. Februar
Aus der Lochmühle bei Brand-Erbisdorf melden Aktive die ersten frühstartenden Grasfrösche auf dem Weg zu den Laichgewässern.
Ein Wander- und Gefahrenschwerpunkt ist die Parthebrücke zwischen Leipzig-Plaußig und -Portitz. Nachdem in den Jahren zuvor viele Frösche und Kröten beim Versuch, die Laichgewässer im Plaußiger Wäldchen zu erreichen, Opfer des Straßenverkehrs wurden, baute der NABU erstmals im Jahr 2016 einen mobilen Zaun auf. Am 24. Februar folgten elf Helfer dem erneuten Aufruf des NABU Paußig-Portitz und errichteten in Rekordzeit den 100 Meter langen mobilen Krötenzaun.
22. Februar 2017
Der erste Teichmolch am 22.02. und am 23.02. der erste Grasfrosch sind am Schutzzaun bei Nossen (K8050) entdeckt worden. Die an dieser Stelle vermuteten Erdkröten lassen noch auf sich warten.
Die Mitstreiter der NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau haben mit Helfern vom BFD und weiteren Freiwilligen ab 22. Februar 2017 den Schutzzaun an der Straße im NSG Prudel bei Torgau aufgebaut. Geplant war der Aufbau ab März, doch nach der Meldung erster überfahrener Kröten löste das Team „Froschalarm“ aus und begann in Absprache mit den Behörden sofort mit dem Aufbau des zwei Kilometer langen Schutzzauns.
Bereits am 23. und 24. Februar fanden sich in den Eimern entlang des Amphibienschutzzaunes etwa 80 Tiere, unter ihnen vor allem Erdkröten und Knoblauchkröten, aber auch 2 Teichmolche. Am 24.2. waren bei Regen, Sturm und Schneegraupel vor allem große alte Erdkröten und einige „Knobis“ unterwegs. Auch in der Fischeraue von Torgau steht der Schutzzaun. Dort begeben sich jedes Jahr Kammmolche auf Wanderschaft, bisher sind sie noch nicht unterwegs.
21. Februar
Im Lößnitzgrund in Radebeul sind die ersten Springfrösche unterwegs. Leider gleich überfahren. Mittlerweile steht auch dort ein Amphibienschutzzaun.
19. Februar
In der Region um Wittichenau hat die Amphibienwanderung in der Nacht vom 19.02. zum 20.02. begonnen. Das ist das früheste Datum seit der Wende. Bislang galt der 22.02. auf den 23.02. als frühester Beginn. Es wanderten Gras- und Moorfrösche, Knoblauchkröten, Berg- und Teichmolche, aber in geringer Zahl.