Sicherstellung des NSG „Werbeliner See“
Ein wichtiger Meilenstein für eine nachhaltige Gebietsentwicklung
Die Sicherstellung des Naturschutzgebietes (NSG) „Werbeliner See“ im Landkreis Nordsachsen hat beim Naturschutzbund (NABU) große Zustimmung gefunden. Der NABU Sachsen tritt bereits seit Jahren für die jetzt erfolgte Unterschutzstellung des Gebietes ein. Es ist auch der Lohn für die jahrelange Arbeit von vielen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern.
„Allerdings hätten wir uns das Gebiet etwas größer gewünscht. Insbesondere im angrenzenden nördlichen und südlichen Bereich liegen nach unserer Auffassung die fachlichen Voraussetzungen hierfür vor“, so Joachim Schruth vom NABU Sachsen. Die nun ausgewiesene Fläche ist – entgegen anderer Behauptungen – wesentlich kleiner als die des europäischen Vogelschutzgebietes. Dies ist mit etwa 7.000 Hektar fast sechsmal so groß und umfasst weite Agrarflächen, welche unter anderem in den Wintermonaten vielen Vogelarten als Rastflächen dienen.
Dennoch stellt die Rechtsverordnung eine gute Grundlage dar, um das Gebiet im Sinne des Naturschutzes zu entwickeln. Was auch nicht bedeutet, dass dem Gebiet „eine Glashaube übergestülpt“ wird. Denkbar wäre die Errichtung einer Naturschutzstation, die über die Entwicklung des Gebietes sowie die naturschutzfachlichen Besonderheiten des Gebietes informiert und eine Betreuung der Flächen übernimmt. Denn schließlich ist das Gebiet um den Werbeliner See nicht irgendein Naturschutzgebiet, sondern insbesondere für die Ornithologen ein absoluter Hotspot.
Wenig Verständnis zeigt der NABU Sachsen für die teils schroffe ablehnende Haltung einiger Kommunen. „Die Kommunen partizipieren von europäischen Förderprogrammen wie EFRE und LEADER, die es erlauben regionale Entwicklungsprojekte zu finanzieren. Da muss gleichermaßen auch das Europarecht auf dem Gebiet des Naturschutzes respektiert und umgesetzt werden. Und nichts anderes hat die Landkreisverwaltung getan“, so Joachim Schruth.