Bianka Porschien
Naturschutzmacherin



Naturschutzmacherin Bianka Porschien. Foto: Robert Beske
Schon als Kind hat Bianka Porschien ihre Zeit gern im Wald und in der Gärtnerei der Eltern verbracht. Doch erst einmal wollte sie Lehrerin für Kunst und Deutsch werden. Comiczeichnen war ihr liebstes Hobby. Als sie nach der Schule erfuhr, dass ihre Stimme dem Schulalltag wahrscheinlich nicht gewachsen wäre, begann sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stadtverwaltung in Torgau, das sich als außerordentlich spannend erwies. Ihre Aufgabe war es, Dachböden und alte Keller auf Fledermäuse zu kontrollieren. „Dadurch kam ich an Orte, zu denen kaum ein anderer Zutritt hatte“, erinnert sie sich. Ihr erstes Langohr entdeckte sie in einem Braumuseum. Diese Begegnung, vor mittlerweile über 20 Jahren, hat prägte ihr künftiges Leben nachhaltig. „Fledermäuse sind cool! Ich bin ein neugieriger Mensch und mit ihnen wird es nie langweilig“. Bianka Porschien begeistert ihre komplexe Lebensweise und die vielen Geheimnisse, die es noch zu erforschen gibt. „Wie kann es ein nur zehn Gramm leichtes Tier schaffen, quer über den Kontinent zu fliegen?!“ Nach ihrem Umweltschutzstudium in Rostock und Dresden kartierte sie Fledermäuse für zwei Planungsbüros in Halle (Saale). Beruflich führte es sie schließlich nach Dresden zurück, ihre heutige Heimat.
Sie erfuhr von einem Konzept, das sich in der Schweiz bereits erfolgreich bewährt hatte und übertrug es auf Sachsen. Zusammen mit Dr. Ulrich Zöphel erarbeitete sie aus dieser Idee die Projektskizze für „Quartierpaten für Fledermäuse gesucht!“. Dank einer Förderung durch den Freistaat baute sie zwischen 2018 bis 2023 beim NABU Sachsen ein Patenschaftsystem für Fledermausquartiere mit einem ausgetüftelten Meldesystem auf. Sie organisierte sachsenweit zahlreiche Veranstaltungen, erarbeitete die Internetseite www.fledermausschutz-sachsen.de und gewann Paten für Fledermausquartiere.
Leider wurde nach über fünf Jahren die Förderung eingestellt, weshalb sie eine Stelle im Umweltamt Dresden annahm. Auch hier hat sie mit den Nachtschwärmern zu tun. Sie betreut den Artenschutz bei städtischen Bauvorhaben. Ehrenamtlich ist sie auch weiterhin aktiv - und das nicht wenig. Das Quartierpatenprojekt ist ihr ans Herz gewachsen und sie will es erhalten. Mehrmals in der Woche pflegt sie die Webseite, beantwortet Anfragen, bearbeitet Anträge für die Fledermausplaketten und organisiert Veranstaltungen, wie Fledermausexkursionen, das Bestimmungsseminar des Landesfachausschusses Fledermausschutz (LFA) und ehrenamtliche Erfassungs-Wochenenden des LFA Fledermausschutz. Sie hofft darauf, dass es einmal eine zentrale fachliche Anlaufstelle zum Thema Fledermausschutz für Bürger, Betroffene und Behörden in Sachsen geben wird. Und sie wünscht sich, dass Artenschutz in der Gesellschaft nicht als Verhinderer wahrgenommen wird, sondern als Bewahrer unserer wichtigsten Lebensgrundlage, der Natur.