Schwalben kehren zurück nach Sachsen
Über 1000 Orte machen mit bei "Schwalben Willkommen" Aktion



Mehlschwalbe. Foto: Bärbel Franzke
18. April 2025 - Die Rückkehr vieler Schwalben könnte in diesem Frühjahr auf die Ostertage fallen, denn rund um den 18. bis 21. April landeten in den zurückliegenden Jahren besonders viele Schwalben an ihren Brutplätzen in Sachsen.
Die weithin als Glücksbringer bekannten Zugvögel treffen bereits seit März bei uns ein. Ihre Ankunft, die sie mit einem unüberhörbar fröhlichen Zwitschern kundtun, wird sich noch bis in den Mai hinein fortsetzen. Schwalben sind ihren Brutplätzen sehr treu und kehren punktgenau zu ihnen zurück. Die Nester, oft kunstvoll aus kleinen Lehmkügelchen gebaut, sind ganzjährig geschützt. Ein Neubau würde viel Zeit beanspruchen, kleinere Ausbesserungsarbeiten sind schnell vollbracht. Unbedingt müssen ihnen die Zugänge zu den Nestern offen stehen. Hauptanreisezeit ist April. Darüber wissen Schwalbenfreundinnen und Schwalbenfreunde in Sachsen genau Bescheid, denn sie sind gut informiert, weil sie für ihr Engagement zum Schutz der Schwalben mit einer umfangreichen Schwalbenmappe und der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ geehrt wurden. Seit 2016 hat der NABU Sachsen mehr als 1.000 Plaketten überreicht, sie künden von Bad Düben über Leipzig, Chemnitz und Dresden bis in die Lausitz von ihrer Anwesenheit.
Direkt am 1. April traf die erste Schwalbe im Landgasthof Rosengarten in Nünchritz direkt an der Elbe ein. Das Hotel wurde bereits im Sommer 2017 mit der Schwalbenplakette ausgezeichnet. In einem Seitengebäude ziehen seit Jahren Rauchschwalben ihre Jungen auf. Schon wenige Tage zuvor, am 26. März, sichtete Uwe Leipert vom NABU Kamenz zwei Rauchschwalben über einem Feld bei Pulsnitz. Weitere Meldungen erreichten den NABU beispielsweise aus Lückendorf im Zittauer Gebirge, aus Röcknitz im Landkreis Leipzig, vom Obsthof Dottermusch in Nordsachsen und von der Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha. Sie alle wurden bereits mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ geehrt.
Doch trotz aller Freude sind viele Schwalbenfreunde besorgt, denn die Zahl der Schwalben nimmt trotz ganzjährigem Schutz ihrer Brutplätze immer noch ab. Jede Initiative zum Schutz der Mehl-, Rauch- und Uferschwalben ist deshalb willkommen. Einfache Maßnahmen wie Kunstnester, Matschpfützen, naturnahe Gärten und der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden helfen. Auch der NABU engagiert sich vielerorts. Kürzlich trafen sich Schwalbenexperten in der Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha. Peter Sodann war ein großer Bücher- und Schwalbenfreund und gewährte Rauchschwalben unterm Dach der Bücherscheune Quartier. Nun wurden gemeinsam mit dem Team der Bibliothek weitere Maßnahmen zum Schutz der Bücher und der Schwalben besprochen und einige bereits durch den NABU Lößhügelland und die NABU-Naturschutzstation Schloss Heynitz umgesetzt. In diesem Jahr will der NABU außerdem verstärkt Landwirte und Tierparke ansprechen, Schwalben willkommen zu heißen. Vor allem für Offenställe, in denen Rauchschwalben wegen kalter Zugluft keine Nester bauen, sollen eigens dafür entwickelte Schwalbenwinkel Abhilfe schaffen. Interessierte können sich gern beim NABU Sachsen melden.
Helfen Sie uns dabei, die Akzeptanz für das Miteinander von Schwalben und Menschen zu stärken.
Informationen zum Schwalbenschutz und zur Bewerbung für die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ unter www.Schwalben.NABU-Sachsen.de
Die Mitmachaktion „Schwalben willkommen“ des NABU Sachsen wird von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt finanziell unterstützt.