Gleich geht es los: Auftakt der „Wir haben es satt“-Demo am Potsdamer Platz. Unter den 23.000 Demonstranten auch 12 Teilnehmer des NABU und der NAJU aus Leipzig. - Foto: Karsten Peterlein
Bauernhöfe statt Agrarindustrie
Weg von der Gießkanne: EU-Förderung muss Entwicklung des ländlichen Raumes stärken
Auch der NABU-Bundesverband war auf der Demo vertreten. Ganz vorne v. l. n. r.: Vizepräsident Thomas Tennhardt, Naturschutzchef Eick von Ruschkowski, Bundesgeschäftsführer Leif Miller und Kommunikationschefin Angelika Bludau. - Foto: NABU/Harald Franzen
Anlässlich der Agrardemonstration „Wir haben es satt! – Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ am 16. Januar 2016 forderte der NABU einen Kurswechsel in der Agrarpolitik: Feste Strukturen, die allein auf die Förderung der Agrarindustrie und -lobby zielten, müssten beseitigt und stattdessen im Rahmen einer Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik eine naturverträgliche Landwirtschaft gestärkt werden.
„Wir müssen endlich weg von der Massentierhaltung, Monokulturen und massivem Pestizideinsatz, was mit der gießkannenartigen Förderung der Brüsseler Agrarmilliarden stets aufs Neue zementiert wird. Stattdessen brauchen wir eine Stärkung des Ökolandbaus und Maßnahmen, die den Schutz von Wiesen und Weiden, Böden und Gewässern in der Landwirtschaft ausreichend fördern“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auf der Auftaktkundgebung der Demonstration am Potsdamer Platz. Das Motto der Demonstration „Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ bringe es auf den Punkt: Landwirte, die sich für den Naturschutz engagieren, müssten dafür auch belohnt werden. „Eine artgerechte Tierhaltung, gesundes Essen, das Engagement für saubere Gewässer und gesunde Böden sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft, dem Artenschutz und damit auch zum Gemeinwohl“, so Tschimpke weiter.
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„Wir haben es satt“-Demo, 16. Januar 2016 - Foto: Karsten Peterlein
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„Wir haben es satt“-Demo, 16. Januar 2016 - Foto: Karsten Peterlein
Jedes Jahr fließen über 60 Milliarden Euro fast bedingungslos in die europäische Landwirtschaft. Lediglich 18 Milliarden Euro umfasst die so genannte zweite Säule der Agrarpolitik. Mit dem Geld werden verschiedene Maßnahmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes sowie Agrarumweltmaßnahmen gefördert. Der NABU fordert die Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik und eine deutliche Stärkung der zweiten Säule, um Maßnahmen zum Erhalt von natürlichen Ressourcen, ländlichen Gemeinschaften sowie der Verbesserung des Tierschutzes zu fördern.