Das Projekt „Lebendige Luppe“
Mit dem Auftakt des Projekts „Lebendige Luppe“ fiel im Juni 2012 der Startschuss für ein erfolgversprechendes Vorhaben: Im nordwestlichen Leipziger Auwald sollen ehemalige Wasserläufe der Luppe revitalisiert und zu zwei Fließgewässern verbunden werden. Denn Eingriffe wie Flussregulierungsmaßnahmen, umfangreiche Eindeichungen und die Trockenlegung von Acker- und Wiesenflächen haben gravierende Veränderungen in der Aue hervorgerufen. Folgenreich ist vor allem die Anlage der Neuen Luppe in den 1930er Jahren: Ehemalige Flussläufe wurden durchschnitten und können dem Auwald das lebenswichtige Wasser nicht mehr zuführen.
Das Ergebnis: Durch die Entwässerung leidet die ehemals wasserreiche Auenlandschaft unter einem massiven Grundwasserentzug und trocknet mehr und mehr aus. Damit droht der Artenreichtum des Auwalds zurückzugehen.
Die Förderung durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) lässt nun wichtige Maßnahmen zu Entwicklung und Erhaltung der Leipziger Flussauenlandschaft möglich erscheinen: Die Wiederbelebung einstiger Luppeläufe soll dem Wassermangel im Auwald nicht nur entgegenwirken; vielmehr besteht das Ziel darin, der Aue neue und wichtige Lebensadern zu schenken. Auf dieser Basis können in Zukunft weitere Projekte und Maßnahmen aufsetzen, die zusätzlich die Beförderung einer auentypischen Dynamik verfolgen.
Neben der Revitalisierung alter Wasserläufe liegt ein Schwerpunkt des Projekts auf der Vermittlung der Bedeutung der Aue für Mensch und Natur. Die Ökosystemleistungen, die eine intakte Aue bereitstellt, wie die Lieferung von Sauerstoff, die Bindung von Kohlendioxid oder die Bereitstellung von Räumen zur Erholung und aktiven Freizeitgestaltung erhöhen die Lebensqualität der Stadtbevölkerung.